Konferenz MARX ALS PHILOSOPH UND DENKER
Aus Anlass des diesjährigen 200. Geburtstages von Karl Marx organisiert das Goethe-Institut Ankara mit der „Philosophischen Gesellschaft Türkei“ eine Konferenz zu Marx. Viele Intellektuelle, Wissenschaftler, vor allem Philosophen beschäftigen sich auch in der Türkei mit Marx und halten viele seiner Ideen immer noch für aktuell. Marx wurde aber in der Geschichte entweder ideologisch vereinnahmt und in den Himmel gelobt oder radikal verdammt und verteufelt. Die kritische Vermittlung eines angemessenen und differenzierten Bildes von Marx jenseits des Dogmatismus ist daher nach wie vor ein dringendes Anliegen. Im Vordergrund der Konferenz steht Marx als Philosoph bzw. die Philosophie von Marx im deutsch-türkischen Kontext am Leitfaden der Frage, ob Marx ein Ökonom oder ein politischer Philosoph und Denker sei, der sich mit ökonomischen Fragen seiner Zeit befasst hat. An der Konferenz wird aus Deutschland Dr. Jürgen Neffe teilnehmen, der eine viel beachtete Biographie über Marx verfasste. Aus der Türkei nehmen Assoc. Prof. Çetin Türkyılmaz und Assoc. Prof. Kurtul Gülenç teil. Die Konferenz wird von Prof. İoanna Kuçuradi moderiert.
Jürgen Neffe ist promovierter Biochemiker. 2005 legte er eine Albert-Einstein-Biografie vor, die ebenso die Bestsellerlisten eroberte wie seine späteren Biographien von Charles Darwin (2008) und Karl Marx (2017). Für seine Arbeit als Journalist und Autor wurde Neffe mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis. Seine Einstein-Biografie wurde von der Washington Post zum "Book of the Year" gekürt.
Çetin Türkyılmaz hat im Fach Philosophie an der Universität Hacettepe promoviert und ist seit 2010 Assoc. Prof. für Philosophie (Universität Hacettepe). Seine Schwerpunkte sind Spinoza, Hegel, Kant.
Kurtul Gülenç hat im Fach Philosophie an der Universität Hacettepe promoviert und ist seit 2014 Assoc. Prof. für Philosophie (Universität Istanbul). Seine Arbeitsschwerpunkte sind Marx, Marxismus, Kritische Theorie und Hermeneutik.
İoanna Kuçuradi ist Präsidentin der Philosophischen Gesellschaft der Türkei und Professorin an der Maltepe-Universität. 1970 war sie Mitbegründerin und später Leiterin des Fachbereichs Philosophie an der Universität Hacettepe. 1996 erhielt sie die Goethe-Medaille. 1997 gründete sie das Zentrum für Erforschung und Anwendung der Philosophie der Menschenrechte an der Universität Hacettepe. Sie ist seit 1998 Mitglied der Türkischen UNESCO-Kommission im Fachausschuss „Sozial- und Humanwissenschaften“. Von 1998 bis 2003 war sie Präsidentin der Fédération Internationale des Sociétés de Philosophie und organisierte den 21. Weltkongress der Philosophie in Istanbul im Jahr 2003.