Ausstellung Modus Operandi

Modus Operandi Foto & Design © Harman Şaner Çakmak

Di, 23.02.2021 –
Fr, 30.04.2021

Goethe-Institut Ankara (Galeri Vitrin)

„Vor zwei Jahren bin ich auf die Weide im Dorf gegangen. Ein Bauer hatte eine Schafherde. Ich hielt die Schafe und Lämmer, liebkoste und streichelte eines nach dem anderen. An diesem Tag schienen meine Finger und Handinnenflächen den Strom aus der Wolle dieser Tiere zu ziehen. Die Wolle hatte feine Vibrationen, die sich von meinen Händen zu meinen Armen und von hier auf meinem Körper ausbreiteten. Bis hin zu meinen Ohren. Diese verwandelten die Laute, die seit Jahren in meinen Ohren klangen, in eine andere Ansammlung von Geräuschen.“
Erdal Ateş
 
Eine Vibration. Ein Klang. Eine Textur. Es ist das Leben selbst, dass Erdal Ateş zur künstlerischen Praxis antreibt. Seinen Zugang zur Welt verschafft sich der Künstler allem voran fühlend. Über diese Empfindungen legen sich Erinnerungen aus Kindertagen oder die Erfahrung verbreiteter Traditionen der Region. Auf eben diesem emotionalen Gedächtnis gründet Modus Operandi. Schafwolle steht im Mittelpunkt der Installation, die den letzten Teil der als Trilogie konzipierten Ausstellung bildet. Die intensive Beschäftigung mit diesem Material, das einmal Teil eines Lebewesens war, jedoch von diesem getrennt wurde und somit von keinem Leben mehr erfüllt ist, führt Erdal Ateş zu grundlegenden Fragen der Existenz.
Die von Harman Şaner Çakmak kuratierte Ausstellung kann bis zum 31. März in der Galeri Vitrin besucht werden.

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