Ausstellung #ObjectsOfAffection

ObjectsOfAffection / Plakat © Işıl Kurmuş Aleksandrov

Sa, 16.10.2021 –
So, 19.12.2021

Goethe-Institut Ankara (Galeri Vitrin)

Das Goethe-Institut Ankara präsentiert in seinem neuen Kunstraum Galeri Vitrin #ObjectsOfAffection – eine Ausstellung von Işıl Kurmuş Aleksandrov, kuratiert von Burçak Yakıcı.

Die von Işıl Kurmuş Aleksandrov speziell für diesen Raum produzierte Installation mit dem Titel #ObjectsOfAffection eröffnet einen kritischen Blick auf die Regeln unserer Arbeitswelt, unseres Bildungssystems und damit auf unsere Gewohnheiten im Hinblick auf die uns umgebenden Objekte sowie auf die Spuren, die diese Objekte bei uns hinterlassen und lädt uns ein, diese aus einer anderen Perspektive heraus zu denken. Inspiriert ist die Ausstellung durch das Leben und die experimentelle Arbeit der Künstlerin.

Die Vitrine, in der die Ausstellung sich befindet, gibt jenen Objekten Raum, mit denen der Körper innerhalb des Arbeits- und Bildungssystems eine enge Beziehung eingeht und schafft einen Ort, an dem die Positionen hinterfragt werden, zu denen wir innerhalb dieser Systeme aufzusteigen versuchen. In der in zwei Bereiche geteilten Vitrine befindet sich auf der einen Seite, die an ein Klassenzimmer aus der Vogelperspektive erinnert, eine schwarze Tafel auf einem beigefarbenen Stoff, Objekte in der Größe von A4-Blättern und Kästchen, die Touchscreens anmuten lassen. Auf der anderen Seite erwächst vor schwarzem Stoff ein dreidimensionales, an einen Totempfahl erinnerndes Gebilde aus den sich übereinander türmenden Konturen eines Baumstamms, eines Holz- und eines Bürostuhls. Diese weichen, an der Decke befestigten und sich fallen lassenden Formen und Oberflächen spielen mit der Wahrnehmung der Betrachtenden, indem sie den Wunsch nach Berührung wecken, sich aufgrund ihrer Platzierung hinter der Scheibe jedoch in einer „unantastbaren“ Position befinden. Diesen sich in weichen, wie Kissen wirkenden Hüllen darbietenden Objekten wohnt somit etwas Provokatives inne.

Işıl Kurmuş Aleksandrov lebte in Ländern wie Kanada, Pakistan, Frankreich, Ungarn und Tunesien. Nach einem Jurastudium in Paris wendete sie sich der Kunst zu und absolvierte ein Grund- und Aufbaustudium am Institut für Schöne Künste Tunis, wo die gegenwärtig in Ankara tätige Künstlerin die Arbeit an ihrer Promotion fortführt. Verschiedene Drucktechniken kombinierend sucht die Künstlerin, Alltagserfahrungen und gewöhnlichen Gegenständen neue Bedeutungen zu verleihen, wobei in all ihren Arbeiten ein stofflicher Zugang erkennbar ist, bei dem Texturen und Erfühlbares leitend sind. Diese Suchbewegung ist nicht beschränkt auf Raum, Objekte oder Personen, sondern nimmt auch strikten Ordnungen folgende Systeme in den Blick.

Burçak Yakıcı (geboren 1986 in Bagdad) lebte in Städten wie Moskau, Genf, Aleppo, Oslo und Straßburg. Sie promovierte an der Universität Straßburg mit einer Arbeit zu Übersetzungen philosophischer Texte und war viele Jahre als Lehrbeauftragte an der Bilkent Universität in der Abteilung für Übersetzung und Interpretation für Englisch und Französisch tätig. 2021 schloss sie das Programm „Gegenwartskunst und Kuratieren“ ab, das von Akbank Sanat in Kooperation mit Open Dialogue Istanbul durchgeführt wird. Für die in London angesiedelte Einrichtung Looking Forward Art Projects C.I.C. ist sie als Kuratorin für die Gebiete Türkei-Mittlerer Osten und Nordafrika zuständig und arbeitet darüber hinaus an eigenen Projekten.

 

Zurück