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Manila Zoo (a work-in-pandemic showing)

2020 Taipei Arts Festival:Manila Zoo (a work-in-pandemic showing)
© Taipei Arts Festival

2020 Taipei Arts Festival

Zhongshan Hall

Manila Zoo ist eine deutsch-philippinische-singapurische Koproduktion, deren Mutterhaus das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt/Deutschland ist. Mit Unterstützung des GI Taipei ist die Produktion nun beim Taipei Arts Festival zu sehen. Das Projekt wird auch über den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts gefördert.
 
Anschließend an ihre vor zwei Jahren scharfsinnig vorgebrachten Standpunkte, richtet die philippinische Choreographin Eisa Jocson mit ihrem neuen Werk „Manila Zoo“ ihre Kritik gegen das globale „Imperium des Glücks“ - Disneyland. Und diesmal rücken die meist unbeachteten Helden der Nebenrollen in das Zentrum des Interesses!

Die von Disney vermenschlichten Tiere legen ein ähnliches Verhalten an den Tag: sie verkörpern vollkommen amerikanische Werte - der Affe, die Grille und der Fisch sind loyale Helfer, alleine der Löwe ist König. Was Sie vielleicht nicht wissen: Die heldenhaften Helfer, die den Betrieb der Vergnügungsparks am Laufen halten, sind die „alle zufriedenstellenden hochqualifizierten, internationalen Arbeitskräfte“ - die Filipinos, die meistens diese Rollen übernehmen. Wie hat das eigentlich angefangen? Der Vergnügungspark entwickelte sich allmählich zu einer Art Zoo, in dem die Kreaturen in kleinen Gehegen gefangen sind. Dort werden sie dazu trainiert, zu „erzieherischen Zwecken ausgestellt zu werden“ und gleichzeitig das zoologische Ziel der „Bewahrung der Arten“ zu erfüllen.

Gemeinsam mit der deutschen E-Musikerin Charlotte Simon und vier philippinischen Performancekünstler*innen geht sie Fragen der Machtkonstellationen zwischen „Mensch und Tier“ nach, Fragen der Arbeit, dem grenzenlosen Verlangen, fantastische Welten zu schaffen, ebenso wie Fragen des Gefangenseins. In den Zeiten des Coronavirus, in denen das Abstandhalten zur Normalität geworden ist, hat sie darauf eine neue unersetzliche sprachliche Ebene gesetzt: da die Aufführenden von „Manila Zoo“ nicht persönlich anwesend sein können, ist das Publikum eingeladen, im Theater Platz zu nehmen, um ihnen aus der Ferne zu begegnen. Sie können ihnen hier in der Praxis der „Politik des Raums“ folgen, im Spannungsfeld zwischen Realität, Rechten der Privatsphäre und im öffentlichen Raum, sowie dort, wo Freude und Schrecken miteinander kollidieren.

„Manila Zoo“ will diese Traumblase entlarven und die Menschen aus der kollektiven Hypnose aufwecken.

 
Zu beachten:

  • Aufführung auf Englisch, keine Untertitel
  • Nicht für Familien geeignet, enthält Nacktszenen.
  • Kein Einlass für Zuspätkommende, keine Erstattung von Eintrittskarten.

Details

Zhongshan Hall

No. 98, Yanping South Road
Zhongzheng District
100 Taipei

Sprache: Englisch (keine Untertitel)
Preis: 300 NTD

00886-2-2599-7973 #381 square.kao@tpac-taipei.org

Zhongzheng Auditorium