Kunst „On Atmosphere #2“

  • „On Atmosphere #2“ © Andreas Walther
  • „On Atmosphere #2“ © Andreas Walther
  • „On Atmosphere #2“ © Andreas Walther
  • „On Atmosphere #2“ © Andreas Walther
  • „On Atmosphere #2“ © Andreas Walther
 
Mit Unterstützung des Goethe-Instituts Taipei und des Deutschen Instituts Taipei wird der Künstler Andreas Walther seine Ausstellung „On Atmosphere #2“ in Taipei zeigen.
 
„Der Begriff Atmosphäre bezeichnet zusammenfassend, was uns an Eindrücken von der Außenwelt auf sinnlichem Wege erreicht: es sind visuelle Eindrücke zusammen mit Gerüchen, mit Temperatur, Wind, Lichtwechseln, Geräuschen und so fort, über die sich die Atmosphäre eines Ortes während eines mehr oder minder langen Zeitraumes für uns erschließt: ein Vorgang, der sich jenseits von Sprache vollzieht und ein Eindruck, der vage bleibt und flüchtig ist.
 
Im Rahmen meiner künstlerischen Arbeit setze ich mich unter anderem mit der Frage auseinander, wie Atmosphäre sich gerade mit dem Medium Fotografie ins Werk setzen lässt und konfrontiere dabei ein vages Sujet mit einem sehr konkreten technischen Werkzeug (Fotografie), das in einer Epoche Einzug gehalten hat, in der man sehr an Objektivität und wenig an Vagem und Offenem interessiert war.
 
Atmosphäre ist gleichfalls ein Begriff, der in der Bergwassermalerei (山水畫) eine zentrale Rolle spielt und dessen Vagheit sich etwa im wässrigen Tuschestrich auf saugendem Papier realisiert und sich mittels Konzepten wie dem Leerlassen (留白) ergänzt: der Möglichkeit, jenem Raum zu geben, welches qua seiner Natur offen und unbenannt, unausgeführt bleiben muss, sodass auch dieser Anteil unserer eigenen Natur sich entsprechend entfalten kann.
 
Im Rahmen von「On Atmosphere #2」zeige ich zwei von vier Hauptlinien meiner künstlerischen Arbeit: Einzelarbeiten und Gänzlich schwarze Arbeiten, allesamt größere Formate, angepasst an die räumlichen Gegebenheiten des Ausstellungsraumes im 101. Mit den verschiedenen Linien realisieren sich verschiedene Arbeitsprozesse, die gleichzeitig unterschiedliche Qualitäten von Aufmerksamkeit und Konzentration während des Arbeitens bedeuten und die sich in jeweils eigener Weise mit den verschiedenen Beschränkungen des Mediums Fotografie auseinandersetzen, um Atmosphäre ins Werk zu setzen. Ein Einblick in alle vier Hauptlinien lässt sich u.A. auf meiner Website www.andreaswalther.de gewinnen.“

 
(Text von Andreas Walther)
 
Andreas Walther, * 1971 in Gießen, studierte von 1998 bis 2003 Medienkunst in Köln und von 2003 bis 2004 die chinesische Sprache in Taipei. Im selben Zeitraum begann er auch, zwischen den Kulturen Europas und des Fernen Ostens zu arbeiten. Er interessiert sich dabei für künstlerischen Fragen im Zusammenhang wie auch für Ideen aus den Kontexten Medientheorie, Wahrnehmungsphilosophie und Daoismus. Seine Arbeiten werden dort wie hier ausgestellt und sind Teil öffentlicher und privater Sammlungen. Von Zeit zu Zeit realisiert Andreas Walther ausgehend von seiner künstlerischen Arbeit kuratorische Projekte und engagiert sich darüber hinaus mit Vorträgen, Workshops und Seminaren in akademischen Kontexten.

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