Ausstellung zeitgenössischer Kunst Kirchmoarhof

Kirchmoarhof
Mehrkanal Videoinstallation, 2022
Melina Hennicker, Michael Schmidt, Andreas Woller

„Kirchmoarhof“ ist ein umfangreiches und multimediales Projekt, für das Melina Hennicker, Michael Schmidt und Andreas Woller über einen langen Zeitraum in einem alten Bauernhaus in Bayern/Deutschland lebten und arbeiteten. Dieser Hof ist ein heterogener kultureller Hybrid, in dem sich Zeitschichten überlagern. Er beinhaltet architektonische Elemente aus dem späten 18. Jahrhundert, wurde im 20. Jahrhundert modernisiert und dient derzeit als Showroom für eine Sammlung antiquarischer Möbel in Kombination mit zeitgenössischer Kunst; der Showroom wird kuratiert vom Galeristen Thomas Angermaier.
Die drei Künstler:innen untersuchten die einzelnen Räume des Hofs und erarbeiteten digitale und skulpturale Übersetzungen dieser Räume. Mit Hilfe von Objekten und Videos abstrahierten sie die zu Grunde liegenden Strukturen des Ortes in Bezug auf zeitgenössische soziologische Problematiken: Die simultane Anwesenheit von Allem, vorangetrieben durch die Logik des Digitalen, aber auch die Neudefinition von Kategorien wie Körper, Person und Umgebung, ihre Überschneidungen und Grenzen.
Die Arbeit zeigt eine Interpretation sinnlich erfahrbarer Essenzen der unterschiedlichen Interieurs: die unheimliche Dichte von Bedeutungen, Erinnerungen und Bezügen, die oft durch geschlossene Räume vermittelt werden. Gleichzeitig portraitiert „Kirchmoarhof“ eine Hofgemeinschaft, die mit ihrer Umgebung zu verschmelzen beginnt. Seinem Inhalt und den grundlegenden Ideen folgend stellt sich „Kirchmoarhof“ als ein Projekt dar, das programmatisch seine Form verändert. Der gesamte Werkkomplex beinhaltet bis jetzt kurze Videos performativer Interaktionen mit den Räumen und zwischen den Protagonist:innen, eine raumgreifende Installation, die den Hof in ein abstraktes Arrangement übersetzt, eine interaktive Website, die das Gebäude in eine organisch sich wandelnde Entität transformiert und eine umfangreiche Videoarbeit, die diese unterschiedlichen Stränge in einer Mehrkanal-Videoinstallation zusammenfasst und bei „Metabody in Kinesphere“ gezeigt wird.
  © Melina Hennicker, Michael Schmidt, Andreas Woller
Andreas Woller studierte Philosophie, Psychologie und theoretische Linguistik in Regensburg und München und schloss dieses Studium mit dem Magister Artium in Philosophie an der Ludwig Maximilians Universität in München ab. Anschließend studierte er bis 2013 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Albert Hien. Seine erste Einzelausstellung hatte er 2013 in der Galerie Klaus Lea in München. 2018 war er Teil der Ausstellung „Erste Jahre der Professionalität“ in der Galerie der Künstler:innen in München. Neben seiner Arbeit als Solokünstler beinhaltet seine Praxis umfangreiche kollaborative Projekte, vor allem mit Melina Hennicker und Michael Schmidt. 2021 stellten die Künstler:innen das Langzeitprojekt „Kirchmoarhof“ in der Neuen Galerie in Innsbruck/Österreich aus und erhielten im selben Jahr den Video|Dox Förderpreis für den digitalen Teil dieser Gemeinschaftsarbeit.

Michael Schmidt schloss sein Studium 2018 als Meisterschüler von Prof. Gregor Schneider an der Akademie der Bildenden Künste München ab und bekam den Diplompreis des Akademievereins verliehen. 2021 wurde er mit dem Kunstförderpreis der Stadt Augsburg ausgezeichnet. Seit 2013 arbeitet Michael Schmidt neben seinen eigenen Projekten mit Melina Hennicker als Künstler:innen Duo Hennicker-Schmidt. 2017 wurden Hennicker-Schmidt für eine zweimonatige Residency ins Taipei Artist Village eingeladen, finanziert durch das Goethe-Institut Taipei und das Kulturreferat München. Michael Schmidt und Melina Hennicker erhielten 2019 die Debutantenförderung des BBK München und Oberbayern e.V. und veröffentlichten 2020 ihre erste Monografie. Hennicker-Schmidt sind Teil der Ausstellung „Förderpreise 2022“ der Landeshauptstadt München. Michael Schmidt lebt und arbeitet in München/Deutschland.

Melina Hennicker schloss ihre Ausbildung zur Holzbildhauerin 2009 ab, bevor sie von 2009-2016 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Albert Hien studierte. 2013 besuchte sie die Design Academy Eindhoven in den Niederlanden. Als Stipendiatin des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst nahm sie 2014 an der Sommerakademie Salzburg bei Prof. Doug Ashford teil. Von 2015-2016 war sie künstlerische Assistentin von Prof. Albert Hien. 2021 stellten Melina Hennicker mit Michael Schmidt und Andreas Woller ihr Gemeinschaftsprojekt „Kirchmoarhof“ in der Neuen Galerie Innsbruck/Österreich aus. Im selben Jahr erhielten die Künstler:innen den Video|Dox Förderpreis für ihre Arbeit „kirchmoarhof_d“. Seit 2013 arbeitet Melina Hennicker neben ihren eigenen Projekten mit Michael Schmidt als Künstler:innen Duo Hennicker-Schmidt. Sie erhielten 2019 die Debutantenförderung des BBK München und Oberbayern e.V. und veröffentlichten 2020 ihre erste Monografie. Hennicker-Schmidt sind Teil der Ausstellung „Förderpreise 2022“ der Landeshauptstadt München. Melina Hennicker lebt und arbeitet in München/Deutschland.
 

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