Am 26.1 wird die H-moll Messe von Johann Sebastian Bach mit Tom Koopman als Dirigent digital in den Saal des Goethe-Instituts Taipei übertragen.
Nachdem die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther zu einer Kirchenabspaltung und zu einer Etablierung der evangelischen Konfession geführt hatte, erweiterte Johann Sebastian Bach etwa 230 Jahre nach der Reformation als Kantor der evangelischen Thomaskirche in Leipzig seine
Missa brevis – kurze Messe mit der Vertonung von Kyrie und Gloria aus dem Jahre 1773 – zu einer
Missa tota – ,,
H-Moll-Messe“. – Diese umfasst das vollständige Ordinarium des lateinischen Messetextes und wurde in seiner lutherischen Kirche nie vollständig aufgeführt. Auch wenn 500 Jahre nach der Reformation ein gemeinsames Abendmahl der katholischen und evangelischen Kirche nicht etabliert ist, wird Bachs H-Moll-Messe längst in beiden Kirchen aufgeführt.
Es stellt sich die Frage, aus welchen Gründen Bach diese Messe, deren Dimension die bis dahin geschaffenen Messekompositionen übertrifft, komponiert hat und darüber hinaus, welche Bedeutung diese Messe hat?
Auf diese Fragen wird Frau Dr. Meng–Hua Wu, promovierte Musikwissenschaftlerin an der Universität Würzburg, in der Einführung des Konzertes näher eingehen.
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