Photographie Thomas Ruff: afterimages – WORKS 1989-2020

Thomas Ruff: afterimages – WORKS 1989-2020 Foto: © Thomas Ruff

Sa, 27.03.2021 –
So, 04.07.2021

National Taiwan Museum of Fine Arts

„Thomas Ruff: afterimages – WORKS 1989-2020“ wird die erste Soloausstellung des deutschen Künstlers in Südostasien sein. Darin werden Auszüge von 15 seiner inzwischen 31 Serien vorgestellt, die der Künstler seit 1989 produziert hat. Mit rund 105 Werken ist sie nach seiner Retrospektive im Haus der Kunst in München (2012) und seiner jüngsten Überblicksschau in Japan (Nationalmuseum Moderner Kunst, Tokio; Museum Zeitgenössischer Kunst des 21. Jahrhunderts, Kanazawa, 2016/17) eine seiner umfassendsten Ausstellungen. Eine neue Serie von Thomas Ruff mit dem Titel „Tableaux Chinois“ basiert auf Propagandafotografie aus einer Zeitschrift für auswärtige Beziehungen der VR China in den 1960er und 70er Jahren und hat damit seine Premiere in Asien. Als produktiver Künstler der von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf gegründeten Becher-Klasse hat Ruff die konzeptionellen Möglichkeiten der Fotografie neu definiert. Das Wesen der Fotografie als Mittel und Werkzeug für visuelle Erfahrungen wird dabei von ihm eingefangen und hinterfragt.
 
  • tableau chinois_06(2019) Foto: © Thomas Ruff
  • Zeitungsfoto 260(1991) Foto: © Thomas Ruff
  • press++01.16(2015) Foto: © Thomas Ruff
  • Substrat 33 II Foto: © Thomas Ruff
Während der vergangenen 30 Jahre hat Ruff die verschiedenen Genres in seinem Werk – darunter Porträt, Aktfotografie, Landschafts- und Architekturfotografie – unter dem Gesichtspunkt ihrer jeweiligen visuellen Ausdruckskraft analysiert. Diese Untersuchungen führt er durch unter Verwendung seiner analogen und digitalen Fotografien und computergenerierten Bilder sowie mit Bildern, die er aus wissenschaftlichen Archiven, Druckmedien und dem Internet ausgewählt hat.
 
Während er in den 1980er Jahren fast ausschließlich mit einer Analogkamera arbeitete, wurden digitale Bildtechnologien seit Mitte der 1990er Jahre leichter verfügbar und so engagierte er sich zunehmend in den verschiedenen Bereichen der digitalen visuellen Kunst. Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeit ist nicht die direkte Spiegelung der Realität, sondern vielmehr der bilderzeugende und manipulative Charakter des Mediums der Fotografie. Dieser extrem kritische und gleichzeitig reflektierende Gebrauch fotografischer Mittel zieht sich durch sein gesamtes Werk, das inzwischen auf 31 Serien angewachsen ist.

Veranstaltung: Online-Forum
Am 20. Juni von 15:30 bis 17:00 organisiert das National Taiwan Museum of Fine Arts mit Unterstützung des Goethe-Instituts Taipei ein virtuelles Forum zum Thema Fotografie und zum Oeuvre von Thomas Ruff.
 
Der Künstler Thomas Ruff und der Kurator Martin Germann werden aus Deutschland live zugeschaltet. Zuerst werden Ruff und Germann über ausgewählte Werke von Thomas Ruff und über das Ausstellungskonzept am National Taiwan Museum of Fine Arts diskutieren. Anschließend nehmen sie an einer Podiumsdiskussion mit Expert*innen aus Taiwan teil. Die Themen sind unter anderem die Fotografie ohne „Kamera“ und künstlerische Ansätze der erweiterten Fotografie. Es wird simultan für die Sprachen Chinesisch und Englisch übersetzt.
 
Das Forum wird live auf der Youtube-Seite des Nationalmuseums gezeigt:
https://youtu.be/25UcTXk9VjU
 
 
Thomas Ruff

Thomas Ruff Foto (Zuschnitt): © privat / Thomas Ruff Thomas Ruff (geboren 1958 in Zell am Harmersbach/Deutschland) gehört zu den einflussreichsten aktiven heutigen Fotografen. Er studierte von 1977 bis 1985  an der Kunstakademie Düsseldorf und war dort von 2001 bis 2005 Professor für Fotografie.
Internationale Aufmerksamkeit erhielt er 1987 mit seiner Serie der überlebensgroßen Porträts von Freunden und Bekannten, die wie bei Passbildern teilnahmslos in die Kamera blickten.
1995 vertrat er Deutschland gemeinsam mit Katharina Fritsch und Martin Honert auf der 46. Biennale von Venedig. Seine Werke werden international gesammelt und sind in vielen institutionellen Sammlungen vertreten, darunter  Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart in Berlin, The Metropolitan Museum of Art in New York und National Museum of Photography in Kopenhagen.
Seine letzte große Einzelausstellung findet 2020/2021 in der K20 - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf/Deutschland statt.
 
Martin Germann

Martin Germann Foto (Zuschnitt): © privat / Martin Germann Martin Germann arbeitet als unabhängiger Kurator und lebt in Köln. Von 2012 bis 2019 leitete er die künstlerische Abteilung des S.M.A.K, des Städtischen Museums von Gent in Belgien. Vor Übernahme dieses Amtes arbeitete er als Kurator der Kestner Gesellschaft Hannover (2008 bis 2012) für die Berlin Biennale für Zeitgenössische Kunst (2003 bis 2006).
Er hat zahlreiche Ausstellungskataloge und Monographien herausgegeben und seine Artikel sind in internationalen Zeitschriften wie Frieze, Mousse und 032c erschienen. Er lehrt regelmäßig als Gastdozent am Higher Institute of Fine Arts (HISK) in Gent und ist Vorstandsmitglied des Kunstraums Etablissement d’en Face in Brüssel.
 
 

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