Miroslaw Kocur

Wroclaw (Breslau), Polen
Mentor des Projekts „Mysterium: Schauspieler“

Professor für performative Künste und Theateranthropologie an der Universität Wrocław (UWr) und Professor für Darstellendes Spiel und Regie an der Nationalen Stanisław-Wyspiansky-Akademie (NATA). Von 2014 bis 2020 war er Lehrstuhlleiter für Kulturwissenschaften an der UWr.

In den 70-er Jahren nahm er an paratheatralischen Projekten von Jerzy Grotowski und an seinem Theater „Quellen“ teil. 1984 schloss er das Studium an der Fakultät für Theaterregie an der NАТА ab, wo er u.a. von Tadeusz Kantor und Andrzej Wajda unterrichtet wurde.

Später übernahm er die Funktion des künstlerischen Leiters des Studios II Wrocław, einer Unternehmung, die anstatt des „Instituts Laboratorium“ nach der Ausreise von Grotowski aus Polen gegründet wurde. 1999 wurde Kocur der akademische Grad des Kandidaten der Literaturwissenschaften zuerkannt. Er wurde zweimal (1990 und 2005) mit dem  US-amerikanischen Fullbright-Förderpreis für Forscher ausgezeichnet.

Kocur hat einen wesentlichen Beitrag zur Theaterausbildung und Entwicklung der theatralischen Bildung geleistet. Seine Studien basieren auf reichen Theatererfahrungen und sind von der Grotowski-Anthropologie inspiriert. In ihrem Mittelpunkt stehen die Rekonstruktion von Ursprüngen der darstellerischen Praktiken und Forschung als Resultat.

Er studiert moderne darstellerischen Techniken und reist viel, um Kulturausstellungen in Asien und Afrika (Indien, Bali, Japan, Vietnam, Kenia, Tansania, Guinea-Bissau) zu erforschen. Im Umgang mit Studenten der NATA und UWr greift er auf traditionelle

Techniken des darstellenden Spiels als Quelle für Innovationen und Experimente des modernen Theaters zurück und fordert Nachwuchsforscher auf, mit den herkömmlichen Hierarchien in der wissenschaftlichen Forschung durch neue Ansätze zur Bewertung der Effizienz als Instrument der Forschung und der Dokumentation zu brechen.

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