Der taiwanesische Verleger Rex How und die ukrainische Verlegerin Tina Butenko sprechen über Kooperationspotenziale und neue Partnerschaften in Krisensituationen. Der Verlag Lotus hat in diesem Jahr Reden von Wolodymyr Selensky veröffentlicht und damit ein erfolgreiches Beispiel für eine neue Form der transnationalen Zusammenarbeit geschaffen.
Rex How, Locus Publishing
Tina Butenko, Yakaboo Publishing
Moderation: Iryna Baturevych
Sprache: Englisch
2017 wurde der ukrainische Journalist Stanislav Aseyev im besetzten Donezk verhaftet und wegen Extremismus und Spionage zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt – unter anderem, weil er in seinen Berichten aus dem Kriegsgebiet den Ausdruck "Donezker Volksrepublik" in Anführungszeichen gesetzt hatte. Er verbrachte zweieinhalb Jahre im Gefängnis, die meiste Zeit davon in der sogenannten "Izolyatsia", einer Folterkammer in Donezk. Trotz fortdauernder Demütigungen, Angst und Ungewissheit gelingt es Stanislav Aseyev zu schreiben: auf Papp- und Papierschnipsel. Er lernt Textfragmente auswendig und trägt sie sich selbst vor. Ende 2019 wurde Stanislav Aseyev im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine freigelassen. Im vergangenen Jahr erschien sein Buch “Heller Weg: Geschichte eines Konzentrationslagers im Donbass 2017-2019” in deutscher Übersetzung im ibidem Verlag in der Reihe "Ukrainian Voices".
Stanislav Aseyev, Journalist
Moderation: Сhristian Schön (ibidemVerlag)
Sprachen: Ukrainisch, Deutsch
Auf gemeinsame Einladung der Frankfurter Buchmesse und des Europäischen Verlegerverbandes wird der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj das Wort per Videobotschaft an die internationale Buch- und Verlagsbranche richten. Im Anschluss spricht Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Bildung, Kultur und Jugend. Die Veranstaltung ist öffentlich und findet im Saal Harmonie des Kongresszentrums statt. Anmeldung erwünscht unter:
info@fep-fee.eu
Die medial verbreiteten Klischees und Stereotype über die Ukraine offenbaren allzu häufig einen Mangel an grundlegenden Kenntnissen über die Geschichte dieses Landes und seiner gegenwärtigen Realitäten. In der medialen Berichterstattung ist die Verwendung von Stereotypen keineswegs harmlos, sondern führt zur Fortschreibung falscher Bilder und verfälschender Darstellungen, die ein verzerrtes Bild der Realität schaffen. In dieser Veranstaltung diskutieren Jurij Andruchowytsch und Natalka Sniadanko mit Manfred Sapper über Stereotype über die Ukraine, die es zu überwinden gilt.
Yuriy Andruchowych, Autor
Natalka Sniadanko, Autorin
Moderation: Manfred Sapper
Sprache: Deutsch
Erwachsene zögern häufig, ihre Kinder mit heiklen Themen zu konfrontieren. Wenn jedoch traumatische Erlebnisse ein Teil des Lebens von Kindern werden, ist Schweigen keine Lösung. Die Erfahrung des Krieges, der Migration und des Verlusts von Angehörigen trifft Kinder ebenso wie Erwachsene. Sie haben viele Fragen, die nicht unbeantwortet bleiben dürfen. Bücher können dabei helfen, die richtigen Worte zu finden, wenn man mit Kindern über deren traumatische Erlebnisse und Gefühle spricht.
Valentyna Vsdulska, Kinderliteraturexpertin und Autorin, Christiane Raabe, Leiterin der Internationalen Jugendbibliothek in München, und Mariia Shubchyk, Koordinatorin von Literaturprojekten am Goethe-Institut Ukraine, präsentieren wichtige Kinder- und Jugendbücher zum Thema Krieg und sprechen darüber, wie diese helfen können, mit traumatischen Erfahrungen umzugehen.
Valentyna Vzdulska, Kinderliteraturexpertin und Autorin
Christiane Raabe, Leiterin der Internationalen Jugendbibliothek in München
Maria Shubchyk, Koordinatorin von Literaturprojekten des Goethe-Insituts Ukraine
Moderation: Iryna Baturevych (Chytomo)
Sprache: Ukrainisch, Deutsch
Literaturübersetzer*innen sind nicht nur Menschen, die einen Weg in die Literaturwelt fremder Länder ermöglichen. Sie sind auch eine Stimme jenes Landes, dessen Literatur sie übersetzen. Es waren Literaturübersetzer*innen aus dem Ukrainischen, die sehr früh begannen, sich zu engagieren und Lesungen sowie Spendenaktionen für die Ukraine zu organisieren. Und sie übersetzen weiter, wodurch zahllose Beiträge, Artikel, Interviews und Texte unterschiedlichster Gattungen von ukrainischen Kulturschaffenden zugänglich gemacht werden.
Claudia Dathe, Jutta Lindekugel und Sofia Onufriv – allesamt Literaturübersetzerinnen aus dem Ukrainischen – diskutieren im Rahmen der geplanten Veranstaltung über ihre Arbeit, und wie sich diese mit dem Kriegsbeginn verändert hat. Die Veranstaltung dient darüber hinaus als Anlass, den Literaturübersetzer*innen aus dem Ukrainischen für ihr Engagement, ihre Solidarität und Unterstützung zu danken.
Sofia Onufriv, Literaturübersetzerin
Claudia Dathe, Literaturübersetzerin
Jutta Lindekugel, Literaturübersetzerin
Moderation: Maria Shubchyk
Sprache: Deutsch
Die Geschichte eines Landes kann auf unterschiedliche Weise erzählt werden – auch über ihre Kulinarik. Vor dem Hintergrund des Wissenschafts- und Bildungsprojekts
їzhakultura des Verlages "їzhak" wird bei dieser Veranstaltung ein eingehender Blick auf die ukrainische Küche als kulturelles Erbe und Teil des immateriellen Erbes der Ukraine geworfen. Das im Rahmen des Projekts entstandene Buch "Ukraine. Essen und Geschichte" ist ein gelungenes Beispiel für die Förderung der ukrainischen Küche jenseits ihrer klischierten Darstellung. Die Verleger*innen Olena und Artem Braichenko erzählen, welche Stereotype über die ukrainische Küche in der Sowjetzeit entstanden und wie es gelang, diese zu überwinden. Ebenfalls zu Gast sein wird der Direktor des Ukrainischen Instituts Volodymyr Sheyko, der über das Potenzial der kulinarischen Diplomatie sprechen wird.
Artem Braichenko und Olena Braichenko, Verlag "їzhak"
Volodymyr Sheiko, Leiter des Ukrainischen Instituts
Moderation: Iryna Baturevych (Сhytomo)
Sprache: Ukrainisch und Englisch