Roundtable Diskussion
Ausstellungen über Angela Davis - Kuratorischer Roundtable

On Exhibiting Angela Davis - Curatorial Roundtable on Archives
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Seize the Time, 1 Million Roses, Freed by the People, All Power to the People – dies sind alles Titel von kürzlichen Ausstellung über den Einfluss von Angela Davis auf die Kunstwelt. Die Kurator*Innen dieser Ausstellungen kommen jetzt für einen ausführlichen runden Tisch zusammen, wo sie den Einfluss der Philosophin, Feministin und Black Power Aktivistin auf Ausstellungsmacher*innen von heute diskutieren. Sie besprechen ebenfalls ihre Erfahrungen mit Institutionen und Gemeindearchiven beim Kuratieren dieser Ausstellungen. Archive sind mit den Gemeinden und Menschen verbunden und Ausstellungen kontextualisieren das Material, von dem sie sich bedienen – in diesem Fall, profitieren die Ausstellungen von der Bandbreite der Archive in Deutschland und den USA, von Universitäten- sowie privaten Archiven.

Elizabeth Hinton wird über ihre Ausstellung Angela Davis: Freed by the People, die letztes Jahr in der Harvard Radcliffe Schlesinger Library on the History of Women in America gezeigt wurde, sprechen. Die Ausstellung drehte sich um Davis‘ Texte und Reden und ermutigte Besucher*innen, sich mit ihrer eigenen schwierigen Geschichte auseinander zu setzen. Indem sie den Schatz an Archivmaterial, das an der Schlesinger Library vorhanden ist, mit den Papieren von Angela Y. Davis und den Ergebnissen einer Konferenz von 2020 kombinierte, präsentierte die Ausstellung einen umfassenden Überblick über Davis‘ Arbeit und Leben, von der Kindheit bis in die Gegenwart. Kathleen Reinhardt, Kuratorin von 1 Million Roses for Angela Davis an der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden (SKD), wird sich auf die Ostdeutsche Perspektive auf Angela Davis’ Einfluss sowie die Integration von zeitgenössischen Künstler*Innen in die Ausstellung konzentrieren. Donna Gustafson und Gerry Beegan vom Zimmerli Art Museum an der Rutgers University bereiten gerade eine neue Ausstellung Angela Davis – Seize the Time (1. September 2021-15. Juni 2022) vor und werden über das Spannungsfeld zwischen dem reichen, historisch begründetem Archivmaterial mit Bezug zu Davis – zusammengestellt von der in Oakland lebenden Aktivistin und Archivistin Lisbet Tellefsen – und den Arbeiten von zeitgenössischen Künstler*innen sprechen. Beide nehmen Bezug auf Davis‘ historischen Einfluss und ihre andauernde Wichtigkeit für radikale, übergreifenden Ideen. Lisbet Tellefsen und René de Guzman schließen sich dem runden Tisch an, um über ihre gemeinschaftliche Arbeit an Seize the Time und All Power to the People zu sprechen.
 
Gerry Beegan ist ein Designhistoriker und Kritiker. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die Materialität des gedruckten Bildes, intermediale Beziehungen und die Rolle des Drucks auf die Kreation und Erhaltung von Bildkollektiven, sei es Fin de Siècle London oder 1970er Jahre Oakland. Er hat kürzlich an zwei Textsammlungen zum Thema Gender und Druckkultur von den 1890er zu den 1930er Jahren mitgearbeitet. Beegan’s Buch The Mass Image ist eine Übersicht zur Entstehung von fotografischen Bildern in den Massenmedien. Er hat Essays und Kritiken zu Designgeschichte und Druckpraktiken in The New York Times, Design and Culture, The Journal of Visual Culture, Spike sowie The Journal of Design History verfasst. Außerdem lehrt er am Department of Art & Design, Mason Gross School of the Arts, an der Rutgers University.

Donna Gustafson ist Übergangsdirektorin, Kuratorin für American Art und Mellon Director for Academic Programs am Zimmerli Art Museum an der Rutgers University. In ihrer Forschung interessiert sie sich für Fotografie und soziale Proteste, amerikanische Kunst des 20sten Jahrhunderts, besonders die 1960er und 1970er Jahre, sowie zeitgenössische Kunst. Ihre aktuellen Publikationen und Ausstellungsprojekte beinhalten Subjective Objective: A Century of Social Photography; Guerrilla (and other) Girls: Art/Activism/Attitude; Jessie Krimes: Apokaluptein: 16389067at/around/beyond: Fluxus at Rutgers. Außerdem hat sie zu einer Vielzahl von amerikanischen und zeitgenössischen Kunstthemen Kritiken und Artikel geschrieben, wissenschaftliche Artikel präsentiert und Symposien organisiert.  

René de Guzmans kuratorische Praxis erforscht die Beziehung zwischen visueller Kultur und politischer Macht. In der Ausstellung über Angela Davis beleuchtet er den dynamischen Raum von Kreativität und Radikalität, den Davis repräsentiert. Sie ist eine historische Figur, die zugleich politische Anführerin und kulturelle Ikone ist.
Elizabeth Hinton ist eine Historikerin für amerikanische Ungleichheit, die als eine der führenden Experten für Policing und Masseninhaftierung des Landes gilt. In vergangenen und aktuellen Stipendien bietet Hinton einen tieferen Einblick in die Hartnäckigkeit von Armut, urbaner Gewalt und radikaler Ungleichheit in den Vereinigten Staaten. Sie ist Associate Professor of History and African American Studies an der Yale University und Professor of Law an der Yale Law School sowie Autorin des prämierten Buches From the War on Poverty to the War on Crime: The Making of Mass Incarceration in America und dem im Mai erscheinenden Titel America on Fire: The Untold History of Police Violence and Black Rebellion Since the 1960s. Hintons Artikel und Kommentare sind auf den Seiten der The New York Times, The New York Times Book Review, The Washington Post, The Atlantic, Boston Review sowie der Time zu finden. Sie war Hauptkuratorin der Angela Davis: Freed By the People Ausstellung, die von September 2020 bis März 2021 in der Schlesinger Library on the History of Women in America am Harvard University's Radcliffe Institute for Advanced Study zu sehen war.

Kathleen Reinhardt ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und seit 2016 Kuratorin für Gegenwartskunst am Albertinum in Dresden. Hier kuratierte sie Marlene Dumas. Skulls, Slavs and Tatars. Made in Dschermany, Für Ruth, der Himmel in Los Angeles. Ruth Wolf-Rehfeldt
und David Horvitz und Demonstrationsräume
. Céline Condorelli, Kapwani Kiwanga, Judy Radul (gemeinsam mit Isabelle Busch). Sie war Fulbright Stipendiatin und promovierte 2017 am Fachbereich Kunst Afrikas der Freien Universität Berlin mit ihrer Arbeit zu zeitgenössischer afroamerikanischer Kunst. Sie unterrichtete an der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Dresden und schreibt für verschiedene Kataloge und Magazine, unter anderem, für African Arts, Art Margins, Contemporary And und Kaleidoscope.

Lisbet Tellefsen ist eine in Oakland, California lebende Community-Aktivisten, Sammlerin, Kuratorin und Herausgeberin. Ihre Archive und Sammlungen reichen von politischen Grafiken zu kubanischen Postern von Angela Davis und der Black Panther Partei. Ihre Archive werden regelmäßig für akademische Forschung genutzt und als archivarische Beraterin hat sie an zahlreichen Filmen mitgearbeitet, unter anderem an Black Panthers: Vanguard of the Revolution und Free Angela and All Political Prisoners. Ihre Sammlungen waren zuletzt zu sehen in: Angela Davis: OUTspoken, aktuell online an der GLBT Historical Society; The Art of Collaboration in Yales Beinecke Library; Get With the Action: Political Posters from the 1960s to Present am SFMOMA; und Black Power und All Power to the People: Black Panthers at 50 am Oakland Museum of CA. Über 100 Objekte ihrer Sammlungen befinden sich mittlerweile in der ständigen Sammlung des SFMOMA, dem Oakland Museum of CA und dem Smithsonian National Museum of African American History and Culture – unter anderem wurden ein Dutzend Ausstellungsstücke von der Tellefsen Kollektion 2016 in der Eröffnungsausstellung des Smithsonian gezeigt.

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Sprache: Englisch
Preis: Kostenfrei - Bitte melden Sie sich an

program-newyork@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe 1 Million Rosen für Angela Davis - U.S. Edition.

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