Lesung und Diskussion
Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel: Die Korrespondenz von Freya und Helmuth James von Moltke

Helmuth James von Moltke
bpk Bildagentur / Heinrich Hoffmann / Art Resource, NY

Goethe-Institut New York

Anlässlich der englischsprachigen Veröffentlichung der Last Letters: The Prison Correspondence, September 1944 - January 1945 [Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel. September 1944 - Januar 1945] von Helmuth James von Moltke und Freya von Moltke, in Übersetzung von Shelley Frisch (New York Review Books, 2019) führt Meike Werner durch einen Abend mit Diskussion und Lesung von Auszügen mit Dorothea und Johannes von Moltke, den Enkelkindern von Helmuth und Freya, und Helmuth Caspar von Moltke, einem ihrer Söhne und Mitherausgeber der Abschiedsbriefe.
 
Gefängnis Tegel, Berlin, im Herbst 1944. Helmuth James von Moltke wartet auf den Prozess wegen seiner tragenden Rolle im Kreisauer Kreis, einer der wichtigsten deutschen Widerstandsgruppen gegen die Nazis. Fast wie durch ein Wunder wird der Gefängnispfarrer in Tegel, Harald Poelchau, ein Freund und Mitverschwörer von Helmuth und seiner Frau Freya. Von Helmuths Ankunft in Tegel Ende September 1944 bis zum Tag seiner Hinrichtung durch die Nationalsozialisten am 23. Januar 1945 trug Poelchau täglich Helmuths und Freyas Briefe in und aus dem Gefängnis und riskierte dabei sein eigenes Leben. Freya bewahrte diese Briefe für den Rest ihres langen Lebens auf. Einen Großteil davon verbrachte sie von 1960 bis zu ihrem Tod im Jahr 2010 in Norwich, VT.
 
Last Letters ist eine zutiefst persönliche Aufzeichnung des Paares über  Liebe, Glauben und Mut angesichts des Faschismus. Die Korrespondenz, die in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs geschrieben wurde, ist zugleich eine Sammlung von Liebesbriefen, die in äußerster Not geschrieben wurden, und ein historisches Dokument erster Ordnung. 
 
Dorothea von Moltke promovierte in Germanistik an der Columbia University und ist eine der Inhaberinnen von Labyrinth Books in Princeton.
 
Johannes von Moltke ist Professor für Germanistik und Film, Fernsehen und Medien an der University of Michigan und Präsident der German Studies Association. Er hat zahlreiche Publikationen in deutscher und englischer Sprache über deutschen Film, Theorie und Kulturgeschichte veröffentlicht.
 
Helmuth Caspar von Moltke
, ältester Sohn von Helmuth und Freya, ist im Ruhestand und ist in einer Reihe von Gremien in Europa vertreten, darunter gemeinnützige Organisationen, die das heutige Kreisau/Krzyzowa unterstützen. Zusammen mit seiner Schwägerin Ulrike von Moltke, der ehemaligen Frau seines verstorbenen jüngeren Bruders Konrad, ist er Mitherausgeber der deutschen Ausgabe der Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel.
 
Shelley Frischs Übersetzungen aus dem Deutschen, darunter Biographien von Friedrich Nietzsche, Albert Einstein, Leonardo da Vinci, Marlene Dietrich/Leni Riefenstahl und Franz Kafka, wurden mit zahlreichen Übersetzungspreisen ausgezeichnet. Derzeit arbeitet sie an der Übersetzung von frühen Essays des Filmemachers Billy Wilder. 
 
Meike Werner ist Professorin für Germanistik und Europastudien an der Vanderbilt University. Werner hat u.a. über deutsche Literatur und Geistesgeschichte geschrieben; ihre Lehrtätigkeit umfasst Europastudien und Judaistik, und ihre Forschung konzentriert sich oft auf unveröffentlichte Briefe und Tagebücher.  
 
 

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