Film
Als Paul über das Meer kam

Als Paul über das Meer kam
© Jakob Preuss

Goethe-Institut Washington

Deutschland, 2017, 97 Min., Doku, Regie: Jakob Preuss

Nach der Filmvorführung findet eine Diskussionsrunde mit dem Regisseur Jakob Preuss statt. Diese wird von Hannah Winnick moderiert, Direktorin des Programms für den transatlantischen Dialog über Demokratie und Sozialpolitik der Heinrich Böll Stiftung Nordamerika.

Im Anschluss wird es einen Empfang in den Räumlichkeiten des Goethe-Instituts geben.


Paul Nkamani hat sich aus seiner Heimat Kamerun durch die Sahara bis an die Küste Marokkos durchgeschlagen. Dort wartet er in einem improvisierten Camp im Wald zusammen mit anderen Migranten auf seine Chance über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Hier lernen sich Paul und Filmemacher Jakob Preuss kennen, der entlang Europas Außengrenzen auf Recherchereise ist. Kurz darauf schafft es Paul, in einem Schlauchboot nach Spanien überzusetzen. Er überlebt – doch die zweitägige Überfahrt fordert den Tod der Hälfte seiner Mitreisenden.

Anstatt psychologischer Betreuung erwartet Paul in Spanien Abschiebehaft. Erst nach seiner Freilassung trifft er Jakob in einem Roten Kreuz Heim für Migranten in Granada wieder. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Südeuropa will Paul nach Deutschland weiter reisen, der ehemaligen Kolonialmacht in Kamerun und dem Land seiner Träume. Als Paul in sein Heimatland kommt muss Jakob sich entscheiden: soll er Paul aktiv bei seinem Streben nach einem besseren Leben helfen oder bleibt er der beobachtende Filmemacher?

Nach Ankunft in Deutschland nimmt der Film eine Wendung, die weder Paul noch Jakob bei ihrem ersten Treffen im Wald in Marokko für möglich gehalten hätten. Ein Film über eine ungewöhnliche Freundschaft im politisch brisanten Umfeld der europäischen Migrationsdebatte.

Jakob Preuss, geboren 1975 in Berlin, ist Dokumentarfilmer. Seine Filme, die er im Iran, Bosnien und der Ukraine drehte, wurden in über zehn Ländern gesendet und auf zahlreichen Festivals gezeigt. Sein letzter Film „The Other Chelsea – Eine Geschichte aus Donezk“ gewann den Adolf-Grimme-Preis.

Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher arbeitet Jakob im politischen Bereich. So koordinierte er 2014 das Schreiben des Wahlprogramms für Bündnis 90/Die Grünen für die Europawahlen. Zuvor arbeitet er als Fraktionsreferent im Deutschen Bundestag zu europäischen Fragen. Weitere Arbeitserfahrung sammelte er als GUS-Referent für die NGO „Reporter ohne Grenzen“, als Wahlbeobachter im Auftrag des Auswärtigen Amts in der ehemaligen Sowjetunion (u.a. Kasachstan, Kirgisien, Russland, Ukraine) und in der Demokratischen Republik Kongo. 2014 gründete Jakob mit befreundeten Künstlern die Initiative GehtAuchAnders bei der sich Künstler mit politischen Themen auseinandersetzen und Position beziehen.
Seit 2012 tritt Preuss weiterhin regelmäßig als Migrationsexperte auf, zu dem er durch vier Jahre Recherche für sein Filmprojekt geworden ist. Jakob hat eine Maitrise en Droit von der Sorbonne in Paris und einen Masters vom College of Europe in Natolin.

Zur Anmeldung
Präsentiert in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Nordamerika.
 


 

Details

Goethe-Institut Washington

1377 R St. NW, 3. Stock
Washington, DC 20009

Sprache: Deutsch, Französisch und Spanisch mit englischen Untertiteln
Preis: Kostenfrei

+1 202 8474700 info@washington.goethe.org