Veranstaltungsreihe
Queer as German Folk: Kino-Q

Kino-Q © Chezweitz, Goethe-Institut New York
© Chezweitz, Goethe-Institut New York

Filme zur Feier der 100-jährigen Transatlantic Rainbow Friendship

Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen der Reihe „Queer as German Folk“, mit der das Goethe-Institut New York 2019 den 50. Jahrestag der Stonewall Riots als Meilenstein des Kampfes um Gendervielfalt und -gleichberechtigung begeht.

Queer as German Folk ist ein Projekt der Goethe-Institute in Nordamerika in Zusammenarbeit mit dem Schwulen Museum, Berlin, und der Bundeszentrale für politische Bildung

Die Realisation in Washington erfolgt gemeinsam mit The DC Center for the LGBT Community, The Rainbow History Project und Whitman-Walker Health.

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Obwohl Queer as German Folk 50 Jahre Transatlantic Rainbow Friendship feiert, geht die Geschichte der queeren Präsenz im Kino noch weiter zurück. Von 1919 bis heute hat sich das Queer Cinema in Deutschland und Nordamerika drastisch verändert und auf die Verschiebungen innerhalb der Queer Rights, die Forderung nach Intersektionalität, kulturelle Trends und globale Gesundheitskrisen reagiert. Kino-Q ist eine Filmreihe, die kulturell und historisch bedeutende Werke des queeren Kinos aus Deutschland, den USA, Kanada und Mexiko mit Expertengesprächen und Diskussionsrunden kombiniert. Kino-Q führt seine Zuschauer*innen durch die Geschichte der Darstellung von Queerness auf der Leinwand seit der Stummfilmzeit.

1919 wirkte der deutsche Sexualforscher, Arzt und Aktivist Magnus Hirschfeld in Anders als die Andern als Co-Autor und Darsteller mit. Unter der Regie von Richard Oswald und mit einem jungen Conrad Veidt in der Hauptrolle, der zu einem der profiliertesten und legendärsten deutschen Schauspieler der Filmgeschichte avancierte, befasst sich der Film speziell mit der Reform der Gesetze zu Schwulenrechten und der Aufhebung des Paragraphen 175 – einem Gesetz, das eine Hinterlassenschaft des Preußischen Reichs war und homosexuelle Beziehungen zwischen Männern verbot. Anders als die Andern ist einer der ersten Filme mit einem schwulen Protagonisten, der sich zudem explizit mit den folgenschweren Auswirkungen der Bestrafung und Kriminalisierung von Homosexualität auf die queere Bevölkerung Deutschlands auseinandersetzt.

Seit Anders als die Andern wurde Queerness im Kino im letzten Jahrhundert in jedem erdenklichen Filmgenre und in einer Vielzahl von Sprachen erforscht. Rosa von Praunheims Film Einstein des Sex aus dem Jahr 1999 greift Hirschfelds Arbeit erneut auf, diesmal in einem historischen Film, in dem Hirschfeld selbst als zentrale Figur des Films dargestellt wird.

In West-Berlin herrschten 1979 Punk und Avantgarde. In dieser Umgebung untersucht die lesbische Filmemacherin Ulrike Ottinger die Aufhebung gesellschaftlicher Normen in Bildnis einer Trinkerin filmisch – eine Geschichte über eine glamouröse Französin, die eine mehrwöchige, nihilistische Reise durch die bizarren Landschaften West-Berlins unternimmt.

Als das Format des Dokumentarfilms in den 1980er und 1990er Jahren auftauchte, wurde dieses Medium angewandt, um Aktivismus an der Basis und auf nationaler Ebene zu zeigen. Abgebildet wurde insbesondere die zunehmende Aufmerksamkeit für Transgender-Rechte, Gentrifizierung in queeren Vierteln, Mobilisierung von queeren People of Color und die AIDS-Epidemie. Dokumentarfilme wie Monika Treuts Gendernauts – eine Reise durch das Land der Neuen Geschlechter (1999) und Rosa von Praunheims Die AIDS-Trilogie (1990) tauchen in die bis heute andauernden sozialen Gerechtigkeits- und Menschenrechtskämpfe ein.

Diese Filmreihe ist Teil des Queer As German Folk-Programms der Goethe-Institute in Nordamerika, einer regionalen Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe, die mit dem 50. Jahrestag des Stonewall Inn Aufstandes verbunden ist und viele Facetten der intersektionalen Queer Rights-Bewegungen der Vergangenheit und Gegenwart aufgreift.

Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig weitere Filmangebote mit Filmen aus Deutschland, den USA, Kanada und Mexiko.

Präsentiert in Zusammenarbeit mit:
The Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Landmark Cinemas, Edlavitch Jewish Community Center of Washington, AFI Silver Theatre and Cultural Centre, Whitman-Walker Health, the Mexican Cultural Institute, DC Shorts Film Festival, Reel Affirmations Film Festival, The Embassy of Canada to the United States, The Rainbow History Project und The DC Center for the LGBT Community.