Filmstreaming Fassbinders Berlin Alexanderplatz

Fassbinder © Bavaria Media International

Fr, 12.03.2021 –
Fr, 26.03.2021

170 Beacon Street

Comeback der 15-stündigen TV Miniserie

Streaming Link Online streaming nur in USA möglich.

Mit einer Laufzeit von rund 15 Stunden ist Fassbinders Berlin Alexanderplatz ein Denkmal der Filmgeschichte des späten 20. Jahrhunderts und wird von vielen als Fassbinders Meisterwerk eingeschätzt.
Bereits bei seinem Erscheinen im Jahre 1929 wurde Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz als eines der bedeutendsten Prosawerke erkannt. In einer meisterhaften Mischung aus realistischen, expressionistisch verfremdeten und mythologischen Elementen beschreibt Döblin das brodelnde, verrückte Berlin Ende der Zwanziger Jahre: die Menschenmassen, die Arbeitslosen, das hungrige Lumpenproletariat, die verlogenen Kleinbürger. Berlin als Sodom vor dem Untergang, als eine Stadt, in der wenige Jahre später die Faschisten die Macht übernehmen sollten. Herausgehoben aus der anonymen Masse steht der "kleine Mann" Franz Biberkopf im Mittelpunkt: Wegen Totschlags war er im Zuchthaus; jetzt will er "anständig" leben, und wie ein reiner Tor taumelt er durch die verwirrende Großstadt. Dann trifft er auf Reinhold, einen Zuhälter und skrupellosen Verbrecher. Franz wird erneut ins Verbrechen hineingezogen. Als Reinhold Mieze, Biberkopfs Freundin, umbringt, nimmt er ihm das einzige. das ihn am Leben erhalten hat.
Fernsehspiel in 13 Teilen + Epilog
Deutschland 1980
Regie: Rainer Werner Fassbinder
869 min

Berlin Alexanderplatz © Bavaria Media International Rainer Werner Fassbinder erzählt die Handlung des Romans "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin so: "... der ehemalige Transportarbeiter Franz Biberkopf wird aus dem Gefängnis entlassen, wo er vier Jahre wegen Totschlags mit einem Sahneschläger an seiner ehemaligen Freundin Ida, die in den wirtschaftlich schweren zwanziger Jahren in Berlin für ihn auf den Strich gegangen war. Der entlassene Sträfling hat zuerst gewöhnliche Potenzschwierigkeiten, die er mit einer Fast-Vergewaltigung der Schwester seines Opfers verliert, so dass er darauf in der Lage ist, mit der polnischen Lina ein Verhältnis anzufangen, und das auf eine Art, dass sie′s für Liebe halten können und Franz dazu bringt, den Schwur abzulegen, von nun an anständig zu bleiben, so wahr ... naja.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind katastrophal, alle Versuche, eine stabile Basis zu schaffen, scheitern, seien es Schlipshalter, erotische Literatur, der Völkische Beobachter, der bringt ihm Schwierigkeiten mit früheren Freunden, Kommunisten, mit denen er mal gemeinsame Sache gemacht hatte, weil er sie mochte. Es bleiben Schnürsenkel, die braucht der Mensch immer und die vertreibt er mit einem Onkel seiner Lina, bis der das Vertrauen, das Franz zu ihm hat, ausnutzt, und eine Witwe, die der Franz glücklich gemacht und etwas Geld dafür bekommen hatte, erpresst und bedroht. Franz, der unerschütterlich an das Gute im Menschen glaubt, ist so verletzt, dass er sich zurückzieht von der Welt und den Menschen, wochenlang nichts tut als Saufen, dann aber doch zurückgeht ins Leben und zu den Menschen.
Da lernt er einen kennen, Reinhold heißt der und ist zwar ein kleiner Gangster, aber merkwürdig faszinierend irgendwo, so faszinierend, dass der Franz ein sonderliches Geschäft macht mit dem, er nimmt ihm die Frauen ab, diesem Reinhold, weil der die zu schnell über hat, die Weiber; das ist fast krankhaft bei dem, erst muss er eine haben auf Teufel komm raus und dann wieder loswerden, ganz plötzlich, sehr heftig, aber das fällt ihm schwer trotzdem, da hat er Schwierigkeiten mit, aber der Franz, von dem er merkt, dass der irgendwie fasziniert ist von ihm, den er für etwas dumm hält zudem, der nimmt ihm die ab die Weiber, erst eine, dann eine zweite, bei der dritten aber weigert er sich.
Der Reinhold soll lernen, länger zusammenzubleiben mit einer, weil das gesund ist eben und das andere krank und weil der Franz dem Reinhold helfen will und das richtig. Und dass der das nicht verstehen kann erstmals und beleidigt ist, das versteht der Franz Biberkopf, das ist eben so. Kurz darauf ergibt sich durch Zufall, dass Franz mitmacht bei einer Sache, die er für einen regulären Obsttransport hält, und von der ihm plötzlich klar wird, dass sie ein Diebstahl ist. Er steht Schmiere, will weglaufen, was ihm nicht gelingt.
Nachdem der Diebstahl geschehen ist, sitzt Franz mit Reinhold im Auto, als Reinhold plötzlich das Gefühl hat, sie würden verfolgt. Jetzt mischen sich Angst vor der Verfolgung und die Wut auf Franz bei Reinhold. Und dann, es hat etwas Schlafwandlerisches, schmeißt Reinhold Franz plötzlich aus dem Auto. Franz wird von dem nachfolgenden Fahrzeug überfahren, es muss so aussehen, als wäre er tot. Aber Franz Biberkopf ist nicht tot, er verliert nur seinen rechten Arm. Seine ehemalige Freundin Eva und deren Zuhälter päppeln ihn wieder hoch, ohne rechten Arm geht er wieder in die Stadt, lernt einen kleinen Gangster kennen, für den er Hehlereien begeht, die ihm einen gewissen Wohlstand bringen.
Da bringt ihm diese Eva ein Mädchen, das er Mieze nennt und die, wie sich dann herausstellt, für Franz auf den Strich geht. Franz akzeptiert das, und eine Weile sind die beiden auch glücklich. Sie lieben sich. Aber Reinhold mischt sich auch in diese Beziehung, trifft Mieze mehrmals, bis er sie zuletzt tötet. Franz wird dieses Mordes wegen verhaftet, kommt in eine Irrenanstalt, wo er in einer längeren Phase eines in etwa ′umgekehrten Prozesses der Katharsis′, der Gesellschaft ein gemeines brauchbares Mitglied wird. Es ist nichts Besonderes mehr mit ihm. Er wird wohl Nationalsozialist werden, so sehr zerstört hat ihn die Begegnung mit Reinhold."

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