Diskussion Emma Braslavsky und Agnieszka Pilat

Emma Braslavsky / Agnieszka Pilat Emma Braslavsky©Stefan Klüter_EVm / Angnieszka Pilat©privat

Do, 31.03.2022

12:00 Uhr – 13:30 Uhr

Online

Autorengespräche

Diskussion mit zwei Künstlerinnen, die sich Gedanken über die Zukunft der Menschheit gemacht haben: Die Autorin Emma Braslavsky hat die Kurzgeschichte Ich bin dein Mensch geschrieben, auf der der aktuelle Film von Maria Schrader basiert. Die Malerin Agnieszka Pilat ist vor allem für ihre Serien heroischer Porträts von Technologie und Maschinen bekannt. Beide versuchen sich vorzustellen, wie Menschen und Maschinen in der Zukunft interagieren werden.

Emma Braslavsky Emma Braslavsky©Stefan Klüter_EV Emma Braslavsky wurde in einem Jahr geboren (1971 in Erfurt), in dem auf der einen Seite der deutsch-deutschen Grenze gut zwei Millionen Minen mehr gelegt wurden und auf der anderen Seite Soldaten mit schulterlangem Haar mit Haarnetzen ausgestattet wurden. Sie hatte das Vergnügen, ihre Kindheit und Jugend nicht nur in einer demokratischen Republik und einer Diktatur des Proletariats zugleich zu verbringen, sondern auch zwischen den katholisch geprägten Wortfeldern ihrer Großmutter, bei der sie die ersten Lebensjahre verbrachte, und den von trockener Logik sowie Gedächtnislücken geprägten Denkclustern ihres Vaters, eines Mathematikers, der kurz vor ihrer Geburt sein Gedächtnis verloren hatte.
Die aus all diesen Impulsen gespeisten Codes, die ihr Denken und ihre Arbeit beim Schreiben, Kuratieren, Inszenieren entscheidend prägten, verfestigten das Paradoxon als Pfeiler ihres tragikomischen Erzählansatzes, mit dessen Hilfe sie über den Sinn und die Zukunft der Menschheit nachdenkt. Sie hat mehrfach preisgekrönte Romane veröffentlicht, wie zuletzt die für den Deutschen Science Fiction Preis nominierte und verfilmte Erzählung Ich bin dein Mensch, die zum Spin-Off des preisgekrönten und mehrfach nominierten Romans Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten wurde, oder die Audio-Comic-Serie Agent Zukunft.

Angnieszka Pilat Angnieszka Pilat©privat Die in Polen geborene Künstlerin Agnieszka Pilat ist vor allem für ihre Serien von heroischen Porträts von Technologie und Maschinen bekannt. Sie war Artist-in-Residence bei Waymo (Google-Projekt für selbstfahrende Autos), Autodesk, USS Hornet Museum, Wrightspeed (Startup für Elektrofahrzeuge von Tesla-Mitbegründer Ian Wright) und ist Gastkünstlerin bei bei Boston Dynamics.
Sie arbeitet und lebt in New York City und pendelt als selbsternannte Maschinenjägerin zwischen der Ost- und Westküste auf der Suche nach aufstrebenden Technologien. In ihrer Praxis nimmt Pilat nicht nur die Malerei, sondern auch das Genre des Porträts als Ausgangspunkt: In der Kunstgeschichte spiegeln die Porträts das Machtverhältnisse in der Gesellschaft wider, und sie glaubt, dass heute die Technologie diese Macht innehat. "Um die Zukunft zu verstehen, müssen wir die Maschine verstehen die Maschine verstehen", sagt die Künstlerin.
Zu Pilats Ausstellungen gehören Google, de Young Museum, Biennale des Rochester Museum of Fine Arts und Kunstwoche Miami, FL.
In Zusammenarbeit mit dem Center for German and European Studies, Brandeis University.

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