Konzert 1 Komponist Wolfgang Rihm im Portrait

Mi, 26.10.2016

20:00 Uhr

Goethe-Institut Boston

Das Ensemble Sound Icon spielt Kammermusik Werke

Das Goethe-Institut Boston würdigt zusammen mit dem Musikensemble Sound Icon die Werke des überragenden deutschen Komponisten Wolfgang Rihm. Rihm sieht sich und sein Lebenswerk, das von Brillianz und Produktivität zeugt, in der Nachfolge der berühmten deutsch-österreichischen Komponisten, angelehnt an die intensive Romantik von Arnold Schoenberg. Rihms Musik, die eine breiten, wagnerischen Takt hat,  ist vergleichbar mit dem rauen, gefühlsgeladenen Stil eines Aktionsmalers wie Jackson Pollock.  Es werden Stücke für kleinere Besetzungen gespielt - inklusive des wegweisenden String Quartert #12 - und am 28. Oktober gibt es ein zweites Konzert im Boston Fenway Center, bei dem größere Stücke gezeigt werden.

**Eine Ausstrahlung eines Interviews mit Wolfgang Rihm, aufgenommen im August 2016 mit Jeffrey Means, findet in der Pause statt. Gesponsert vom Goethe-Institut Boston.**

In Zusammenarbeit mit Sound Icon

Eventbrite - Celebrating Composer Wolfgang Rihm

Konzertprogramm
Brahmslibewaltzer
In Nuce
Verzeichnung - Studie
Antlitz
String Quartet #12


Wolfgang Rihm wurde am 13. März 1952 in Karlsruhe, nahe der französisch-schweizerischen Grenze und nur einen Steinwurf von Strasbourg und Basel entfernt, geboren. Noch heute gibt es dort viele Orte, an denen er und seine Musik zuhause sind. Er selbst lebt heute noch dort in einem großzügigen Apartment voller Bücher und Noten, aber auch voller Gemälden zeitgenössischer Künstler, darunter Bilder von Kurt Kocherscheidt, einem Freund Rhims, der ihm viele Bilder widmete.

Rihm ist Komponist, Professor für Komposition an der Musikakademie seiner Heimatstadt (er unterrichtete unter anderem Vykintas Baltakas und Jörg Widmann), ein anerkannter Autor zum Thema Musik. Außerdem ist er Teil diverser einflussreicher Kommittees in Deutschland und beeinflusst damit die Musikszene und die Arbeit seiner Musiker entscheidend.

Kein Zweifel: Wolfgang Rihm ist ein Ausnahme-Komponist. Sein Wissen über die Musik (sowohl über die Kunst und das Handwerk wie auch über die Geschichte) ist vielfältig. Gleichzeitig ist er aber auch im Bereich der Literatur, der Malerei, und der Philosophie bewandert, dort bedient er sich gerne auf der Suche nach Inspiration. Betrachtet man die selbstverfassten Begleitschriften zu seiner Musik erhält man einen ersten Eindruck über die kulturelle Breite, die Rihm abdeckt: Von Homer über Hölderlin und Goethe bis hin zu Rilke, Botho Strauss und Durs Grünbein.

Mit der großen Anzahl von über 400 Werken hat Wolfgang Rihm seine eigene Welt erschaffen.  Viele seiner Stücke sind wegweisend für die neue Musik der Nachkriegszeit. Solisten, Kammermusiker, und Orchester spielen seine Stücke als zentrale Bestandteile ihres Programms (Jagden und Formen, Chiffre-cycle, Pol - Kolchis - Nucleus). Ebenso wichtig sind aber auch die Stücke von Rihm, die von Komponisten der vergangenen Jahrhunderte inspiriert wurden. Oratorien mit Johann Sebastian Bach (Deus Passus), brahm'sche Orchestrastücke (Ernster Gesang, Nähe fern 1-4) und Kammermusik in der Nachfolge Robert Schumanns (Fremde Szenen).
 

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