Fotografie-Austellung Michael Ruetz: Die Unbequeme Zeit

Bauerndemo © Michael Ruetz

Besuch nur bei Voranmeldung

Goethe-Institut Boston

Bauerndemo

Fotographien von 1964-1974

Wie kaum ein anderer Künstler hat Michael Ruetz das Bild von '68 geprägt. Viele seiner Bilder sind Teil unseres visuellen Gedächtnisses. Sein "fotografisches Tagebuch" zeigt die Protagonisten seiner Zeit von Dutschke bis Beuys, das bürgerliche Seelenklima Westdeutschlands ebenso wie den inszenierten öffentlichen Raum der DDR.

Vor allem aber öffnen die Bilder den Blick auf eine Welt in Aufbruch und Bewegung, ausgehend vom Epizentrum, den Studentenrevolten in Berlin, bis hin zu den grenzübergreifenden Protestwellen, die sich unter anderem in Portugal, Griechenland, Angola oder Chile in Form von Strassenkämpfen oder künstlerisch-politischen Aktionen entluden.

Dabei ist Ruetz weit mehr als bloßer Dokumentarist. Sein Blickwinkel ist der der 68er-Bewegung; er ist ein Teil von ihr. Seine Bilder leben von dieser Nähe zu den Ereignissen, einem Gespür für Situationen und dem Blick auf Menschen: In den 41 vornehmlich schwarz-weißen Fotografien wird die Emotionalität der Zeit Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre wieder lebendig und in ihnen entsteht eine künstlerische Handschrift der Ereignisse.

Michael Ruetz, geboren 1940 in Berlin, arbeitet als freier Autor, Künstler und Fotograf. Seine Vorfahren stammen aus Riga. Nach seiner Schulzeit in Bremen begann Michael Ruetz nicht nur ein Studium der Sinologie, Japanologie und Publizistik sondern auch das Fotografieren.
 
Von 1969 bis 1973 arbeite er als Fotoreporter für die Redaktion des Stern in Hamburg. Bekannt wurde Michael Ruetz Ende der 60er Jahre durch seine Dokumentation der westdeutschen Studentenbewegung in Berlin. Große Magazine wie Time, Life, Spiegel und Zeit druckten seine Porträts der Berliner APO-Zeit (Außerparlamentarische Opposition). Anfang der 70er Jahre wurden Ruetz Arbeiten erstmals ausgestellt, 1975 machte er sich als freier Autor und Fotograf selbstständig.
 
Michael Ruetz war über zehn Jahre lang contract author des Verlags Little, Brown & Co./New York Graphic Society, Boston, Massachusetts. 1982 wurde er Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und lehrte dort bis 2005 Fotografie im Bereich Kommunikationsdesign. Michael Ruetz verbrachte während mehrerer Auslandsaufenthalte insgesamt 12 Jahre in Italien, Australien und den USA.

Seit 2016 ist Michael Ruetz stellvertretender Direktor der Sektion Film- und Medienkunst an der Akademie der Künste, Berlin.




Akademie der Künste © Akademie der Künste

In Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin.


 

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