Expertengespräch IST DESIGN POLITISCH?

Salt Shaker Salt Shaker © Goethe-Institut

Fr, 30.09.2016

16:30 Uhr

The LeRoy Neiman Center

Warum Designer mehr als die Oberfläche unserer Umwelt gestalten wollen

Wir alle haben ein Bild davon, was Design ist: Die Gestaltung der Dinge, die uns umgeben. Was daran politisch sein soll? Erstmal nichts. Politisch wird Design, wenn man mehr darin sieht als die Gestaltung der Oberflächen unserer Umwelt. Dazu bietet Friedrich von Borries, Architekt und Professor für Designtheorie an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg, zwei Zugänge an: 
Der erste Zugang ist ein empirischer: Design ist politisch, weil Designer mit ihrem Handeln in die Welt eingreifen. Sie verändern fortlaufend die Welt, in der wir leben. 
Der zweite Zugang ist ein philosophischer, denn in der empirischen Beobachtung bleibt offen, mit welcher Absicht Designer in die Welt eingreifen. Um hier eine normative Setzung vorzunehmen, führt Friedrich von Borries Überlegungen der Philosophen Martin Heidegger und Vilém Flusser fort.  

Bess Williamson antwortet Friedrich von Borries, gefolgt von einer Diskussion mit dem Publikum moderiert von Mechtild Widrich.

Friedrich von Borries, Architekt und Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, agiert in den Grenzbereichen von Stadtentwicklung, Architektur, Design und Kunst.







Mechtild Widrich unterrichtet Kunstgeschichte, Kunsttheorie und –kritik an der School of the Art Institute of Chicago. Sie promovierte an der MIT Architekturabteilung und unterrichtete an der ETH Zürich und der Universität Wien.







Die Historikerin Bess Williamson arbeitet  als Professorin für Designgeschichte an der School of the Art Institute of Chicago an der Schnittstelle zu sozialen und politischen Themen, wie Umwelt, Arbeit und Zivilrecht und wie sie von Design beeinflusst werden und Design beeinflussen. Ihr Buch “An Accessible America: The History of Disability and Design in the United States” verfolgt die Geschichte des Designs zum Behindertenrecht von 1945 bis in die Jetzt-Zeit.




Dieser Vortrag ist Teil der globalen Debattenreihe „Kritikmaschine“. Veranstalter sind das Goethe-Institut und das Kursbuch, eine der wichtigsten intellektuellen Zeitschriften Deutschlands. Unter anderen spricht die Journalistin Meredith Haaf über den neuen Feminismus, der Architekt Friedrich von Borries über politisches Design und der Soziologe und Kursbuch-Herausgeber Armin Nassehi über Gesellschaftskritik. Intellektuelle aus dem jeweiligen Gastland antworten auf den Vortrag. Die Veranstaltungsreihe will fremde Perspektiven miteinander konfrontieren, sie will nach neuen Antworten suchen – und nach neuen Fragen.

SAIC Logo   Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Department of Art History, Theory, and Criticism an der School of the Art Institute of Chicago statt.

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