Buchdiskussion Europäischer Buchklub

Blumenberg © Goethe-Institut Chicago

Do, 14.06.2018

18:00 Uhr

Goethe-Institut Chicago

Sibylle Lewitscharoff: Blumenberg

Die Diskussion auf Englisch wird von Patrick Fortmann, Professor für Germanic Studies an der University of Illinois Chicago geleitet.

Der europäische Buchclub (organisiert vom Goethe-Institut Chicago und den Kulturinstitutionen des EUNIC Chicago) trifft sich regelmäßig, um einen europäischen Bestseller in englischer Übersetzung zu diskutieren. Wenn Sie an der Buchdiskussion teilnehmen möchten, sollten Sie das Buch im Vorfeld gelesen haben. 

Groß, gelb, gelassen: mit berückender Selbstverständlichkeit liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des angesehenen Philosophen Blumenberg. Die Glieder bequem auf dem Bucharateppich ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet. Der gerät, mit einiger Mühe, nicht aus der Fassung, auch nicht, als der Löwe am nächsten Tag in seiner Vorlesung den Mittelgang herabtrottet, sich hin und her wiegend nach Raubkatzenart. Die Bänke sind voll besetzt, aber keiner der Zuhörer scheint ihn zu sehen. Ein raffinierter Studentenulk? Oder nicht doch viel eher eine Auszeichnung von höchster Stelle für den letzten Philosophen, der diesen Löwen zu würdigen versteht?

Sibylle Lewitscharoff © Sibylle Lewitscharoff Sibylle Lewitscharoff, 1954 in Stuttgart als Tochter eines bulgarischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie, nach längeren Aufenthalten in Buenos Aires und Paris, heute lebt. Sie veröffentlichte Radiofeatures, Hörspiele und Essays. Für Pong erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es folgten die Romane Der Höfliche Harald (1999), Montgomery (2003) und Consummatus (2006). Der Roman Apostoloff wurde 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2013 wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Blumenberg (2011) stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Sibylle Lewitscharoff ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Berliner Akademie der Künste. 2013/14 verbrachte sie ein Jahr als Stipendiatin in der Villa Massimo in Rom, danach war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Patrick Fortmann promovierte in Harvard und ist Professor für Germanic Studies an der University of Illinois Chicago. Seine Expertise ist die Literatur des 19. Jahrhunderts mit besonderem Augenmerk auf Souveränität, Emotion und die Nation.

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