Filmstream Susanne Heinrich „Das melancholische Mädchen“

„Das melancholische Mädchen“ © Salzgeber/Coproduction

Fr, 07.08.2020 –
So, 09.08.2020

Online

Eine feministische Komödie in pink und hellblau.

Goethe Pop Up Seattle präsentiert in Zusammenarbeit mit Three Dollar Bill CinemaGay City und Northwest Film Forum Queer Cinema aus Deutschland, eine virtuelle Filmreihe, die als Einführung in die Vielfalt zeitgenössischer LGBTIQ+ Filme dient.

Diese Filmreihe ist Teil des Projekts Queer as German Folk, das den aktuellen Stand des Diskurses zur queeren Bewegungsgeschichte in Deutschland und in den USA für eine weltweite Öffentlichkeit zugänglich macht. Die digital modifizierte Version der Ausstellung Queer as German Folk und das Rahmenprogramm wird vom Goethe-Institut und den Goethe Pop Ups in Nordamerika in Kooperation mit Schwules Museum Berlin (SMU) präsentiert. 
 
Wir bitten um Registrierung vorab und ermutigen zu einer kleinen Spende. Der Erlös der Tickets unterstützt die Partnerinstitute. 

Über den Film: 
Deutschland/Frankreich/Dänemark | 2019 | 80 Minuten 

Auf der Suche nach einem Schlafplatz streift das melancholische Mädchen durch die Großstadt. Unterwegs begegnet sie jungen Müttern, die ihre Mutterschaft als religiöses Erweckungserlebnis feiern, findet Unterschlupf bei einem abstinenten Existentialisten, für den Sex „auch nur noch ein Markt“ ist, und wartet in einer Drag Bar „auf das Ende des Kapitalismus“. Ihr Versuch, ein Buch zu schreiben, scheitert am ersten Satz des zweiten Kapitels, und sie findet keinen Platz zwischen Kunstgalerien, Yoga-Studios und den Betten fremder Männer. Statt sich zu bemühen hineinzupassen, fängt das Mädchen an, ihre Depression als Politikum zu betrachten. 

In 15 komischen Begegnungen erforscht Das melancholische Mädchen unsere postmoderne Gesellschaft zwischen Prekarität und Self Marketing, serieller Monogamie und Neo-Spiritualität, Ernüchterung und Glückszwang. Susanne Heinrichs Debütfilm verbindet Pop und Theorie, Feminismus und Humor – und ist voll von Sätzen, die man in Neonbuchstaben auf Werbetafeln leuchten sehen will. 

„Am Anfang stand mein Unbehagen in der Gesellschaft […]In einem Seminar zur Queer Theory kam ich mit Karen Michalskis Alphabet of Feeling Bad in Berührung, einer Videoarbeit über negative Gefühle. Diese Arbeit zu sehen änderte alles. Ich wäre wohl nie auf die Idee gekommen, Depression nicht als Fehler, Krankheit oder individuelles Versagen zu betrachten, sondern sie zum Beispiel im Kontext neoliberaler Arbeits- und Geschlechterverhältnisse zu politisieren.“ Susanne Heinrich 
 
Über die Filmemacher*innen: 

Susanne Heinrich (Drehbuch, Regie) 
Susanne Heinrich, Pfarrerstochter aus Ostdeutschland, hat im Alter zwischen 19 und 25 vier Bücher geschrieben (zuletzt Amerikanische Gefühle, Dumont 2011) und war damit u.a. beim Bachmannpreis in Klagenfurt eingeladen, in der Villa Aurora L.A. und der Casa Baldi Olevano Romano (Villa Massimo). Außerdem hat sie in verschiedenen Bands gesungen und andere künstlerische Projekte verfolgt. Mit ihrem ersten Kurzfilm wurde sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin aufgenommen. Nach einigen Übungen ist Das melancholische Mädchen ihr erster Film.

Agnesh Pakozdi (Kamera) 
Agnesh Pakozdi wurde in Budapest, Ungarn geboren. Die ursprüngliche Wirtschaftswissenschaftlerin studierte Filmkunst und Bildgestaltung in Budapest, an der Berliner Universität der Künste und an den Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. In 2015 folgte eine Fortbildung an dem Global Cinematography Institute in Los Angeles. Im letzten Jahrzehnt hat sie drei abendfüllende Spielfilme, mehr als 20 Kurzfilme und zahlreiche Dokumentarfilme wie Kunstprojekte als Bildgestalterin gedreht, in Deutschland, Georgien, der Schweiz, USA, Ägypten, Russland, Kirgisien und Ungarn. Ihre Filme laufen erfolgreich auf internationalen Festivals wie Rotterdam, Cannes, Oberhausen, Angers, der Viennale und der Woche der Filmkritik.
Registrieren

Zurück