Kunstausstellung Ankersentrum (Surviving the Ruinous Ruin, 2019)

Max Immelmann Kaserne Manching © Jasper Kettner

Mi, 06.10.2021 –
Fr, 10.12.2021

Goethe Pop Up Houston

Wir freuen uns sehr, die nächste Veranstaltung bei Goethe Pop Up Houston zu präsentieren! Die mobile Hörstation des Projekts Ankersentrum (surviving the ruinous ruin) von Natascha Sadr Haghighian, die erstmals auf der Venedig Biennale 2019 im Deutschen Pavillon öffentlich gezeigt wurde. Ankersentrum bestand aus einer groß angelegten Installation, die architektonische Elemente, Klang und Skulptur kombinierte.

Im Goethe Pop Up Houston präsentieren wir hier das Herzstück der Installation, die Klangkomposition tribute to whistle, zusammen mit Videostücken, die Haghighian im Vorfeld der Eröffnung in Venedig produziert hat.  
Ankersentrum (surviving in the ruinous ruin) ist ein Projekt von Natascha Sadr Haghighian in Zusammenarbeit mit Susanne Sachsse, Jessica Ekomane, Maurice Louca, DJ Marfox, Jako Maron, Tisha Mukarji, Elnaz Seyedi, Nicholas Bussmann, die Kooperative für Darstellungspolitik, Maziyar Pahlevan, Sina Ahmadi, Jasper Kettner und vielen anderen. Kuratiert von Franciska Zólyom.
 
Um die Sicherheit unserer Besucher*innen und Mitarbeiter*innen zu gewährleisten, begrenzen wir die Anzahl der Gäste und bitten um Reservierung im Voraus. Masken sind erforderlich.
Zeitfenster buchen
Über das Projekt

Als renommierteste internationale Kunstausstellung der Welt bietet die Biennale in Venedig zeitgenössischen Künstler*innen eine Plattform, um sich mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Im Jahr 2019 entwickelte die multidisziplinäre Künstlerin Natascha Sadr Haghighian ein Projekt zum Thema Flucht und Migration, indem sie den Deutschen Pavillon in ihr Ankersentrum verwandelte. Der Titel bezieht sich auf das deutsche Wort „Ankerzentrum“, so werden in Deutschland die ersten Anlaufstellen für Geflüchtete genannt.
 
Im Zentrum der Installation Ankersentrum (surviving in the ruinous ruin) steht die Klangkomposition tribute to whistle. Haghighian bat sechs Musiker*innen und Komponist*innen aus unterschiedlichen musikalischen Traditionen und Genres, Beiträge für die Trillerpfeife zu schaffen. Die Wahl dies Instruments ist von den Methoden Geflüchteter zur Kommunikation und Selbstverteidigung inspiriert, und der durchdringende Ton der Trillerpfeife findet sich in jedem der sechs musikalischen Beiträge. In Venedig wurde die Klangkomposition über Lautsprecher abgespielt, die Teil einer komplexen Gerüstkonstruktion waren.
 
Im Goethe Pop Up können Besucher*innen tribute to whistle als Umgebungsmusik hören. Die Hörstation wird von einer Bildausgabe ergänzt, die die Künstlerin auf Reisen an verschiedene Orte begleitet – immer zu Fuß und immer hinter einer Maske. Wir sehen Haghighian an Unterkünften für Asylbewerber*innen in Deutschland („Ankerzentren“), auf Tomatenplantagen in Apulien und vor einem Rettungsschiff im Hafen von Trapani, beides in Italien. 
 
Bestandteil der Ausstellung ist auch die Publikation Ankersentrum, die von Maziyar Pahlevan gestaltet und von Archive Books herausgegeben wurde. Sie enthält Gedichte, Zeichnungen, Fotografien und Texte, die das Projekt dokumentieren und erweitern.
 
Über die Künstlerin

Natascha Sadr Haghighian ist eine Multi-Media-Künstlerin, die vorherrschende soziopolitische, wirtschaftliche und kulturelle Strukturen und Praktiken einschlielich der Rituale und Konventionen der Kunstwelt in Frage stellt und unterbricht. Sie arbeitet zumeist kollaborativ und spielt mit dem Konzept von Identität, indem sie widersprüchliche Angaben zu ihrem Geburtsdatum, Herkunftsland oder Wohnort macht. Für die Biennale schuf Haghighian die Persona Natascha Süder Happelmann. Sie trug auf allen Pressekonferenzen eine Maske in Form eines Steinkopfs und wurde von ihrer Sprecherin Helene Duldung begleitet.

Zurück