Diskussion RADICAL DIVERSITY: SAN FRANCISCO

Radical Diversity San Francisco - Key Visual © Goethe-Institut

Mi, 10.03.2021

Online

Eine Diskussion mit Max Czollek, Mohamed Amjahid und Abby Abinanti, Chief Judge (Yurok Tribe).

„Radical Diversity“ wird von Goethe-Instituten Nordamerikas in Zusammenarbeit mit den Pop Ups, dem Thomas-Mann-Haus und dem Institut Social Justice & Radical Diversity unter der Trägerschaft der Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert.

Die Veranstaltung findet am 10. März um 13:00 Uhr PT statt.
 

Die Gesellschaften in Europa und Nordamerika sind vielfältig und komplex. In ihnen leben Menschen zusammen, die über unterschiedliche religiöse, weltanschauliche, kulturelle und ethnische Hintergründe verfügen. Rechtsextremismus, alltäglicher Rassismus sowie rassistische Mikroaggressionen und der Druck zur Assimilation benennen nur einige Phänomene unter vielen, mit denen von Rassismus betroffene Minderheiten konfrontiert sind. Sie resultieren aus dem Unvermögen und dem Unwillen, die unseren Gesellschaften innewohnende radikale Vielfalt zu respektieren und wertzuschätzen.

Hierzu wurden in den letzten Jahren vor allem zwei Stimmen unter den Millennials laut: Max Czollecks („Desintegriert euch!“) und Mohamed Amjahids („Unter Weißen: Was es heißt, privilegiert zu sein“) Arbeiten und Recherchen beschäftigen sich genau mit Themen um Vielfalt und verwandten Thematiken – auf manchmal ganz unterschiedliche, manchmal erstaunlich ähnliche Weise. Über einen kritischen und mehrdimensionalen Ansatz werden Max Czollek und Mohamed Amjahid sowohl die Herausforderungen, mit denen die Gesellschaften in Deutschland und Nordamerika konfrontiert sind, als auch verschiedene Visionen, denselben konstruktiv zu begegnen, mit Expert*innen in den USA, Kanada und Mexiko diskutieren.

Zur zweiten Ausgabe der Diskussionsreihe Radical Diversity in diesem Jahr in San Francisco haben wir Abby Abinanti eingeladen, Chief Judge beim Yurok Tribe in Klamath/Kalifornien. Der Yurok Tribe ist aktuell der größte in Kalifornien mit mehr als 6000 Mitgliedern. Max Czollek und Mohamed Amjahid werden mit Abby Abinanti über Unterschiede in Wertesystemen und im Umgang mit Traditionen sprechen, über ihre Arbeit, die Werte des Tribes wiederzubeleben und über ihren Ansatz zur Gerechtigkeit, der die Stärkung der Community zentral stellt.

Sprecherin:

Abby Abinanti Courtesy of the Yurok Tribe Abby Abinanti, Yurok Chief Judge, ist ein eingeschriebenes Mitglied des Yurok Tribes. Sie trägt einen Doktortitel in Rechtswissenschaften von der University of New Mexico School of Law und war die erste kalifornische Frau indigener Abstammung, die als Rechtsanwältin in Kalifornien zugelassen wurde. Sie war über 17 Jahre lang State Judicial Officer (Commissioner) am Unified Family Court (Family/Dependency/Delinquency). Sie trat im September 2011 aus dem Superior Court aus und wurde am 31. Juli 2014 als Commissioner in San Francisco in Teilzeit und als Duty Judge beim Gericht wiederernannt. Seit 1997 war sie Richterin am Yurok Tribal Court und wurde 2007 zum Chief Tribal Court Judge ernannt, eine Position, die sie gemeinsam mit ihrer Aufgabe als Superior Court bis 2015 innehatte.

Moderatoren:

Max Czollek © Konstantin Boerner Dr. Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Im Jahr 2012 schloss er sein Studium der Politikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin ab. Im Jahr 2016 schloss er sein Promotionsstudium am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) ab. Seit 2009 ist Czollek Mitglied des Lyrikkollektivs G13, das Bücher veröffentlicht und Vorträge organisiert. Von 2013 bis 2018 war er Kurator des internationalen Projekts Babelsprech International, dessen Ziel es war, die Vernetzung junger deutschsprachiger und europäischer Poesie- und Lyrikergemeinschaften zu fördern. Im Jahr 2018 erschien sein Aufsatz Desintegriert Euch! bei Carl Hanser, und im August 2020 wurde sein Buch Gegenwartsbewältigung veröffentlicht.


Mohamed Amjahid © Mohamed Amjahid Mohamed Amjahid wurde als Sohn von so genannten Gastarbeitern in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaft in Berlin und Kairo und forschte an verschiedenen anthropologischen Projekten in Nordafrika. Während seines Studiums arbeitete er als Journalist für die taz, die Frankfurter Rundschau und den Deutschlandfunk. Er arbeitet er als politischer Reporter für die Wochenzeitung Die Zeit und das Zeit Magazin. Anthropologisch und journalistisch beschäftigt er sich mit Menschenrechten, Gleichberechtigung und Umbrüchen in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Mohamed Amjahid ist Thomas-Mann Fellow 2020.

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