Filmvorführung The Body as Trigger: Confronting Landscapes of Trauma via Performance Art

Filmstill, Aiming for Hopelessness, Elana Katz, 2021 © Elana Katz

30.1.21
-05.02.21

Goethe-Institut New York

Performance-Filme von Elana Katz

Im Rahmen der Shaping the Past Serie zeigt The Body as Trigger: Confronting Landscapes of Trauma via Performance Art Arbeiten der in Berlin lebenden Künstlerin Elana Katz. Aiming for Hopelessness (Romania, 2016-21) and Running on Empty (Serbia, 2017-18), zwei Filme, die aus Katz ortsspezifischen Performances im öffentlichen Raum entstanden sind und sich mit sozialen Traumata und kollektivem Gedächtnis auseinander setzen, werden in Ausstellungsfenstern in New York und Berlin sowie online gezeigt und in einer abschließenden Diskussion zwischen der Elana Katz und der Kuratorin und interdisziplinär arbeitenden Künstlerin Melissa Hilliard Potter analysiert und von David C. Terry, Direktor der C24 Gallery, New York moderiert. Die Performance-Filme markieren den Abschluss von Spaced Memory (2011-2018), eine sieben-jährige Initiative in den Balkan Ländern, bei der die Künstlerin in der Region von ehemals Jugoslawien, Moldawien und Rumänien recherchiert und ortsspezifische Arbeiten produziert hat, die sich mit den allgegenwärtigen Themen von Erinnerung, Post-Erinnerung und der Präsenz von Abwesenheit an Orten der historischen Auslöschung befassen.

Die Filme werden in New York, Berlin und online gezeigt:
 
30. Januar – 5. Februar 2021
Fensterprojektion am Goethe-Institut New York, 30 Irving Place, 10003 New York, NY sowie online.

29 & 30. Januar – 6. Februar 2021, 16.00 Uhr – 20.00 Uhr CET
Galerie KWADRAT, Reichenbergerstraße 125, Berlin


Aiming for Hopelessness (2021)
Film, 24min, von Elana Katz
 
Der Film verfolgt eine 16-stündige Performance, bei der die Künstlerin die historische Strecke des Todeszuges auf immer noch befahrenen Schienen durch die moldawische Region von Rumänien abläuft. Der Todeszug, ein Transportmittel der rumänischen Regierung während des Holocausts, verlief auf zwei Routen. Diese Art der Ermordung via Zug war Teil des Iasi Progroms und führten 1941 zum Tod von über 4000 Jüdinnen und Juden. 
 
Der Körper der Künstlerin reaktiviert dabei den Raum historischen Traumas, eine Geschichte, die lokal oft verschwiegen wird und größtenteils unbekannt ist. Ebenso wie der historische Transport, hat die Performance kein Endziel: obwohl die Strecke nur 27km umfasst fuhr der Todeszug ca. neun Stunden am Stück hin und her, hielt an und startete erneut, nur mit dem Ziel die Passagiere durch andauernde Dehydration und Erstickung zu töten. Der aus der Performance entstandene Film (2021) wurde fünf Jahre nach der Performance in 2016 bearbeitet und ist ein sogenanntes Split-Screen Video, das keiner chronologischen Reihung folgt. Der Film spielt mit der Verzerrung seines Inhaltes und fokussiert sich auf die Verzerrung von Zeit selbst.  
 
Aiming for Hopelessness, Film (24min), von Elana Katz, 2021 (Performance: 2016) |Montage: Branka Pavlović | Kamera: Mihai Leaha, Maria Nastase, Branka Pavlović, Nikola Polić| Produktion & Recherche: Alexandru Bounegru | In Kooperation mit dem Goethe-Institut Bukarest, dem Goethe Center of Iasi und der Embassy of Israel of Bucharest.

Running on Empty (2018)  *Nur online
Film, 1Std 01min, von Elana Katz
 
Grundlage für diesen Film ist eine ortsspezifische Performance, bei der die Künstlerin die historische Strecke des „Gaswagens“ abläuft – eine fahrbare Gaskammer, die 1942 während des Holocausts in Serbien über drei Monate hinweg eingesetzt wurde. Diese Arbeit beschäftigt sich mit Erinnerung, Post-Erinnerung sowie dissoziativen Tendenzen, indem sie den Körper verwendet, um die Landschaften des Traumas, die in die alltägliche urbane und suburbane Umgebung integriert wurden, wiederzubeleben. Der Film, der aus dieser Performance entstanden ist, arbeitet mit Bild und Ton, um sowohl zu dokumentieren als auch die Performance-Handlung als Subjekt zu verzerren, indem der Fokus auf den körperlichen Grenzen, Kapazitäten und Funktionalitäten liegt. Die Konzentration auf den Ton hat eine besondere Bedeutung: durch Wiederholung, Echo und Rückkoppelungsschleifen wird der Originalton manipuliert und verzerrt und spiegelt damit die Erfahrungen von Trauma sowie des prozeduralen Erinnerns wider.  
 
Running on Empty, Film (1Std 01min), Elana Katz, 2018 (Performance: 2017) | Kamera: Mihai Andrei Leaha, Maria Nastase, Nikola Polić | Montage: Branka Pavlović |Ton Design: Exildiscount
Die Performanceproduktion wurde vom Trust for Mutual Understanding of New York gefördert und in Kooperation mit dem REX Cultural Center of Belgrade und DFBL8R Performance Art Gallery of Chicago realisiert.

Elana Katz ist eine Konzeptkünstlerin, die primär im Medium der Performance arbeitet. In ihren Arbeiten konfrontiert sie kulturelle Konventionen, setzt sich kritisch mit der Komplexität von Gegensätzen auseinander und versucht Erfahrungen zu evozieren, die zum Ent-Lernen von Vorurteilen führen. Ihre Arbeiten wurden bereits im Royal Museum of Fine Arts of Belgium (2011), Diehl CUBE, Berlin (2013), P.P.O.W. Gallery, New York (2013), DNA Berlin (2015), ROCKELMANN&, Berlin (2016 -19), KWADRAT Berlin (2017-21), IEEB 7th Biennial of Bucharest (2017), DFBRL8R Performance Art Gallery, Chicago (2019) und dem Museum of Sundsvall, Sweden (2019-20) ausgestellt bzw. aufgeführt. Letzteres hat ihre Arbeiten in die permanente Sammlung aufgenommen. 

Für das Online-Screening schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an program-newyork@goethe.de
(Links werden vom 30. Januar bis 5. Februar verschickt)

Für weitere Informationen zur Paneldiskussion besuchen Sie bitte unsere Veranstaltung 
Memory Laps: A Conversation with Artist Elana Katz.

Dieses Programm findet in Zusammenarbeit mit der C24 Gallery in New York und der KWADRAT Galerie in Berlin statt.

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