Gruppenausstellung Infrastructures of Pain

Infrastructures of Pain

26.06.-07.08.16
Do-So, 13-18.00 Uhr

Ludlow 38

Künstler: Andrea Crespo, Adelita Husni-Bey, Carissa Rodriguez
 
Wie kann man Leid verhandeln, ohne dabei die Betroffenen erneut zum Opfer zu machen? „Das Leiden anderer betrachten“ (Susan Sontag) und darstellen, birgt die Gefahr einer doppelten Viktimisierung, eines asymmetrischen Verhältnisses zwischen denen, die darüber sprechen und es rezipieren, und jenen, die ihm ausgesetzt sind, ohne dass ihnen die Definitionsmacht darüber zugestanden wird.
 
Die Ausstellung Infrastructures of Pain stellt drei künstlerische Herangehensweisen vor, die sich aus der konventionellen Bildsprache und Rhetorik des Leidens herauswinden. Anstelle des Versuchs, Leid zu illustrieren, konzentrieren sie sich auf die Infrastukturen, die Opfer und Schmerz hervorbringen. Dabei agieren sie innerhalb viktimisierender Diskurse sowie deren visueller Bezugssysteme und versetzen diese mit Rissen, Bruchstellen und Verkehrungen.
 
Andrea Crespo, Adelita Husni-Bey und Carissa Rodriguez diagnostizieren und beobachten das Leiden anderer nicht von außerhalb, sondern stellen Fragen, die sie entweder selbst verkörpern oder die mit ihnen und dem nordamerikanischen Kontext, in dem sie leben, in Zusammenhang stehen – Fragen nach den Verordnungen des amerikanischen Traums im Zeitalter der Technologie, Fragen nach Konkurrenzkampf, Erfolg und Scheitern, nach Normativität und Abweichung sowie nach der Rolle von kreativen Individuen in diesen Situationen und Konstellationen.
 
Kuratiert von Nina Tabassomi
 

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