Symposium bauhaus imaginista: 'Learning From'

bauhaus imaginista bauhaus imaginista

09.06.18
13.00 Uhr

Goethe-Institut New York

Im Rahmen des internationalen Ausstellungsprojekts bauhaus imaginista

Das Symposium geht der Frage nach, was es bedeutet, Kulturgüter und Artefakte in fremde Kontexte zu überführen, seien es die ethnographischen Museen des 19. Jahrhunderts, die künstlerische Avantgarde des Beginns des 20. Jahrhunderts, die Lehrsammlungen der Jahrhundertmitte oder die Kunst der Gegenwart. Im Besonderen geht es um Fragen der Appropriation, der Repräsentation und des „learning from“ im Werk der Bauhau-Emigranten und ihrer Schüler, die eine Fülle von indigenen Produkten und Materialien beider Amerikas sammelten. Diese Fragen wird das Symposium vor dem Hintergrund aktueller Diskurse behandeln.
 
Von Beginn an war die Bauhausschule dem modernistischen Ansatz verpflichtet, die Kulturpraktiken außerhalb des europäischen Mainstream zu studieren, sei es afrikanische Plastik, indischer Tempelbau, die Textilkunst der Andenvölker oder europäische Volkskunst. Nach der Schließung der Schule reisten Bauhaus-Emigranten wie Josef und Anni Albers, Marguerite Wildenhain, Hannes Meyer und Lena Bergner durch die USA und Mittel- und Südamerika, um präkolumbianische und zeitgenössische indigene Kulturen zu studieren und zu dokumentieren.
 
Das Symposium wird nach den Lücken in dieser Geschichte des Sammelns und Studierens fragen, im Besonderen aus der Perspektive der Gesellschaften, die diese Objekte hervorgebracht haben. Dabei wird auch die Frage nach der Rückführung und Repatriierung dieser Artefakte gestellt werden, nach dem ursprünglichen Zweck und Kontext der Objekte sowie grundsätzlich nach den Auswirkungen des europäischen Kolonialismus.
 
In den Tagen vor dem Symposium wird eine Gruppe von Künstlern, Designern, Kuratoren und Kunsthistorikern Studien in Museen, Archiven und Ateliers in New York unternehmen – darunter das National Museum of the American Indian, das American Museum of Natural History, das Antonio Ratti Textile Center  im Metropolitan Museum of Art und die Lenore G. Tawney Foundation – um das dort aufbewahrte Material zu untersuchen und zu diskutieren, von mittelamerikanischen Artefakten bis zu den Künstlern der letzten Jahrhundertmitte, die sich von diesen Sammlungen inspirieren ließen. Die Ergebnisse dieser Recherche werden auf dem Symposium präsentiert werden.
 
Zu den Sprechern des Symposiums zählen Marion von Osten, Grant Watson, Erin Freedman, Sebastian de Line, Virginia Gardner Troy, Cecilia Vicuña, Elissa Auther, Candice Hopkins, Elvira Espejo und Luiza Proença.

Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Das Programm wird in Kürze veröffentlicht.
 
bauhaus imaginista ist ein gemeinsames Projekt der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar, des Goethe-Instituts und des Haus der Kulturen der Welt, mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesepublik Deutschland aus Anlass des Jubiläums „100 Jahre Bauhaus“

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