Ausstellung Speculative Cultures: Eine Virtual Reality Ausstellung

Francois Knoetze, Virtual Frontiers, 2017, screenshot of VR artwork © Francois Knoetze

07.02-14.04.19
12-18 Uhr

Anna-Maria and Stephen Kellen Gallery, Sheila C. Johnson Design Center

Kuratiert von Tina Sauerländer (DE), Peggy Schoenegge (DE) und Erandy Vergara (MX/CA).

Kulturen haben noch nie in einem statischen Zustand existiert. Sie alle befinden sich in einem ständigen Wandel, der durch soziale, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen hervorgerufen wird. Die globale Mobilität von Menschen formt Veränderungen, führt zur Anpassung von Normen und zur Schaffung neuer Formen für menschliche Gesellschaften, Religionen, Rituale oder die gesprochene Sprache. Diese Veränderungsprozesse führen zur Aneignung neuer Instrumente oder Praktiken und können daher als Motor für Fortschritt, Wachstum und Innovation angesehen werden.

Die neuen Werkzeuge des digitalen Zeitalters bieten neue Möglichkeiten für die Existenz, Entwicklung und Stärkung von Kulturen. Virtual Reality ermöglicht es Kunstschaffenden, über neue Erscheinungsformen kulturellen Ausdrucks im Möglichkeitsraum des Digitalen zu spekulieren. Unabhängig von der physischen Umgebung entstehen so neue Räume.

Die Künstlerinnen und Künstler dieser Ausstellung befassen sich mit ihren persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und ihrem kulturellen Erbe, um über das heutige gesellschaftliche Zusammenleben nachzudenken. Morehshin Allahyari (IR/US) reflektiert den Postkolonialismus, indem sie die Bedeutung von Mythen aus dem Nahen Osten untersucht. Scott Benesiinaabandan (CA) schafft einen futuristischen Rahmen, der auf einer Geschichte der indigenen Anishinabe-Völker basiert. Matias Brunacci (AR/DE) entwickelt eine interaktive, technologiebasierte schamanistische Reise. Yu Hong (CN) bezieht sich auf die chinesische Geschichte und die Lebensgeschichten ihrer Familie. Francois Knoetze (ZA) verbindet Gegenwart und Zukunft sowie Repräsentationen und fiktive Visionen Südafrikas. Erin Ko (US) und Jamie Martinez (CO/US) kreieren eine Reise ins Jenseits, inspiriert vom ägyptischen Totenbuch.

Durch ihre Arbeiten formen die Künstlerinnen und Künstler ihre Hoffnungen und Wünsche zu virtuellen Umgebungen, die imaginäre Kulturen repräsentieren. Ihre spekulativen, virtuellen Welten eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf etablierte Narrative und Traditionen sowie Bilder und Symbole. Die Projekte eröffnen damit Möglichkeiten, gewohnte Ansichten und vertraute Strukturen hinter sich zu lassen und divergierende Konzepte der unmittelbar-persönlichen Umgebung sowie Bedingungen menschlicher Existenz zu erforschen.

Die Ausstellung ist Teil der Ausstellungsreihe Critical Approaches in Virtual Reality Art, die von Erandy Vergara und Tina Sauerländer auf Einladung des Goethe-Instituts und des Studio XX in Montréal entwickelt wurde. Diese Reihe vereint Erandy Vergaras Auseinandersetzung mit postkolonialen und feministischen Perspektiven auf Medienkunst und -theorie mit Tina Sauerlaenders kuratorischer Auseinandersetzung mit digitalen Technologien und Virtual Reality.  

Präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat von Kanada in New York.

Technische Expertise und Unterstützung durch das XReality Center der New School.

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