Ausstellung Paul Maheke: Levant

Paul Maheke: Levant © Pierre Antoine © Pierre Antoine

13.11.-15.12.19
Do-So, 13.00-18.00 Uhr

Ludlow 38

Paul Maheke in collaboration with Ligia Lewis and Nkisi, Levant. Installation view from Le centre ne peut tenir, 2018

Eröffnung: 13. November, 18 Uhr, mit einem Live-Set von Nkisi

Levant ist eine Installation des französischen Künstlers und Choreografen Paul Maheke, deren zentrales Video in Zusammenarbeit mit der Tänzerin und Choreografin Ligia Lewis und der experimentellen Musikerin Melika Ngombe Kolongo, aka Nkisi entstanden ist. Die drei Künstler*innen führt hier der gemeinsame Wunsch, das Feld der Repräsentation herauszufordern, zusammen. Sie wollen neue, abstraktere visuelle, klangliche und räumliche Formen entwickeln, indem sie sich mit Geschichten nicht-menschlicher oder unsichtbarer Subjektivität und Körperlichkeit auseinandersetzen.
 
Maheke konzentriert sich auf das, was nicht erzählt, nicht sichtbar oder abwesend bleibt und interessiert sich speziell für verkörperte Erinnerungen und verkörpertes Wissen. Im Kern der Arbeit, die zwischen Sichtbarkeit und Auflösung oszilliert, ist ein lichtdurchlässiges und verschwommenes Sichtfeld. Präzise, wiederholte Gesten und Geräusche, gemurmelte Wörter, die Zaubersprüchen ähneln, mehrdeutige Objekte, spektrale Schatten und lange Echos dienen als Strategien, um einen poetischen und durchdringenden Raum zu schaffen. Das Video konzentriert sich insbesondere auf eine Sequenz von Bewegungen, die Ligia Lewis im Rhythmus eines von Nkisi komponierten Soundtracks ausführt.

Der Soundtrack von Levant wird von Nkisi bei der Eröffnung am 13. November um 19 Uhr live aufgeführt.

Präsentiert wird Levant in Verbindung mit Sènsa, einer neuen Live-Performance von Maheke und Nkisi für die Performa 19-Bienniale. Durch Sound, Licht und Bewegung bringt Sènsa diasporische Geografien, Vertreibung von Wissen und Fragen der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von marginalisierten Stimmen in einer vom Westen dominierten Geschichte zum Vorschein.
 
Paul Maheke (*1985) studierte an der Cergy School of Fine Arts und der Open School East (London). Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen und Performances zählen Sènsa (in Zusammenarbeit mit Nkisi), Performa Biennale 2019, New York; A Fire Circle for a Public Hearing, Chisenhale Gallery in London (2018) und Vleeshal Middelburg (2019); I Lost Track of the Swarm, South London Gallery (2016). Ausgewählte Gruppenausstellungen sind Le centre ne peut tenir, Lafayette Anticipations, Paris (2018); Ten Days Six Nights, Tate Modern, London (2017);  Diaspora-Pavillon, 57. Biennale von Venedig (2017).
 
Melika Ngombe Kolongo, aka Nkisi (*1985) ist Headlinerin im europäischen experimentellen Musikkreis. Nkisi wurde 1985 in Kinshasa geboren, wuchs in Belgien auf und studierte an den Narafi Arts Schools in Brüssel und der Birkbeck University in London. Nkisi setzt sich für die Erforschung von Musik und Klang in einem dekolonialen Kontext ein. Ein aktuelles Beispiel ist Nkisis Konzertnacht und DJ-Sets mit dem Titel Same Same Night II, die sie im Rahmen des Festivals Same Same but Different am Kunstencentrum Vooruit in Gent organisiert hat. Das Festival befasste sich mit der belgischen Geschichte und ihrer Einschreibung in die Gegenwart innerhalb eines globalen postkolonialen Netzwerks. Nkisis Debüt-EP Kill (2017) wurde von Kritiker*innen der Pitchfork, Tiny Mixtapes und FACT positiv aufgenommen. Ihr aktuelles Soloalbum 7 Directions wurde im Januar 2019 veröffentlicht.
 
Ligia Lewis (*1983)  ist Tänzerin und Choreografin. Sie hat in verschiedenen Kontexten gearbeitet, unter anderem im Theater und im Museum. Ihre Choreografien beschäftigen sich mit Affekt, Einfühlungsvermögen und Sinnlichkeit und berücksichtigen dabei soziale Einschreibungen in den Körper und rufen gleichzeitig dessen Potential hervor. Ihre Arbeit kann als erfahrungsreich und komplex beschrieben werden. Lewis arbeitet entlang der Nuancen der Verkörperung. 2017 wurde Lewis für ihre jüngste Bühnenarbeit minor matter mit dem Bessie for Outstanding Production ausgezeichnet, 2018 erhielt sie den Preis der Foundation for Contemporary Arts im Bereich Tanz. Ihre beiden Bühnenwerke minor matter (2016) sowie Sorrow Swag (2014) touren weiterhin international. Ihr letztes Bühnenwerk Water Will (2018) zeigte sie unter anderem bei der Biennale de l'Image en Mouvement (Genf), dem HAU Hebbel-am-Ufer (Berlin) sowie dem Performance Space New York.

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