Filmstream Faraz Shariat „Futur Drei“

Standbild „Futur Drei“ © m-appeal

Fr, 28.08.2020 –
So, 30.08.2020

Online

Eine Geschichte über die Wiederentdeckung der eigenen Vergangenheit und den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft.

Goethe Pop Up Seattle präsentiert in Zusammenarbeit mit Three Dollar Bill Cinema, Gay City und Northwest Film Forum Queer Cinema aus Deutschland, eine virtuelle Filmreihe, die als Einführung in die Vielfalt zeitgenössischer LGBTIQ+ Filme dient.

Diese Filmreihe ist Teil des Projekts Queer as German Folk, das den aktuellen Stand des Diskurses zur queeren Bewegungsgeschichte in Deutschland und in den USA für eine weltweite Öffentlichkeit zugänglich macht. Die digital modifizierte Version der Ausstellung Queer as German Folk und das Rahmenprogramm werden vom Goethe-Institut und den Goethe Pop Ups in Nordamerika in Kooperation mit dem Schwulen Museum Berlin (SMU) präsentiert.
 
Wir bitten um Registrierung vorab und ermutigen zu einer kleinen Spende. Der Erlös der Tickets unterstützt die Partnerinstitute. 

Über den Film: 
Deutschland | 2020 | 92 Min. 

Parvis, dessen Eltern aus dem iranischem Exil kommen, bewältigt sein Leben in seiner kleinen Heimatstadt mithilfe von Popkultur, Grindr-Dates und Raves. Nachdem er beim Ladendiebstahl erwischt wurde, wird er zu gemeinnütziger Arbeit in einem Flüchtlingsheim verurteilt, wo er die Geschwister Banafshe und Amon trifft, die aus dem Iran geflohen sind. Als es zwischen Parvis und Amon knistert, wird die zerbrechliche Beziehung zwischen den dreien auf eine harte Probe gestellt. Sie finden und verlieren sich während eines Sommers flüchtiger Jugend, einer intensiven ersten Liebe, des Versuchs einer gemeinsamen Zukunft und der klaren Erkenntnis, dass sie in Deutschland nicht gleichberechtigt sind.

In seinem kraftvollen, mit popkulturellen Bezügen gespickten Debüt verwandelt Faraz Shariat seine eigenen Erfahrungen als Immigrant in eine preisgekrönte Studie über Sexualität und Identität im heutigen Deutschland. Mit präzisem Gespür für den gesellschaftlichen Kontext bietet er einen sensiblen Einblick in die Erfahrungen von Migrant*innen in Deutschland im Spannungsfeld zwischen Fremdsein, Ausgeschlossensein und dauerhaftem Bleiberecht und zeigt, wie auch nachfolgende Generationen noch im Prozess der Ankunft sind.
 

Über den Filmemacher: 

Faraz Shariat sieht sich selbst ebenso als Aktivist wie als Filmemacher. Aufgewachsen in Köln als Sohn von Exil-Iraniern, studierte Faraz Medienkunst, um seine Erfahrungen als schwuler Migrant der zweiten Generation zu erforschen: losgelöst von der familiären Migrationsgeschichte, die seine Eltern auf VHS-Kassetten formatiert haben und denen es an Worten fehlt, um mit ihnen über Identität zu sprechen. In seiner Arbeit greift Faraz diese Geschichte wieder auf und baut ein visuelles Archiv der Migration in Deutschland auf. Als Teil des Kollektivs Jünglinge in Berlin arbeitet er derzeit an queeren, feministischen und antirassistischen Filmen.

Futur Drei feierte sein Debüt in der Panorama-Sektion der 70. Berlinale und wurde mit dem Teddy Award ausgezeichnet.
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