Ausstellung 2000 Meilen: Getrennte Länder, gemeinsame Humanität

  • American photographer, peace activist and educator Raechel Running at the border fence near Agua Prieta, Mexico, where she continuously works with a local community. (c) Stefan Falke American photographer, peace activist and educator Raechel Running at the border fence near Agua Prieta, Mexico, where she continuously works with a local community. (c) Stefan Falke
  •  The Mexico – United States Border accordion book (c) Daniel Schwarz The Mexico – United States Border accordion book (c) Daniel Schwarz
  • Alfredo Libre Gutierrez at his studio in Tijuana in 2009. Back then the painter and muralist portrayed the homeless (some of them American) in Tjuana in a series called Vagabundos. Libre Guiterrez is a crew member of the Tijuana based artist group Hem.  (c) Stefan Falke Alfredo Libre Gutierrez at his studio in Tijuana in 2009. Back then the painter and muralist portrayed the homeless (some of them American) in Tjuana in a series called Vagabundos. Libre Guiterrez is a crew member of the Tijuana based artist group Hem. (c) Stefan Falke
Eröffnungsveranstaltung und Diskussion mit den Künstlern Daniel Schwarz und Stefan Falke am Mittwoch, den 14. September, 18 – 20 Uhr.  

Eventbrite - Goethe-Institut Washington

Organisiert wird die Ausstellung gemeinsam mit dem mexikanischen Kulturinstitut

Diese Ausstellung trägt zu unseren laufenden Gesprächen über Mauern, Grenzen und Menschen bei.

Bis vor kurzem sah es so aus, als wäre die Idee, Territorien und Völker durch menschengemachte Grenzen zu trennen, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Jedoch haben aktuelle politische Entwicklungen, einschließlich der Erbauung von Grenzzäunen an den Grenzen der Europäischen Union, dieses Thema wieder zum Gegenstand einer hitzigen Debatte gemacht. Deutschlands eigene Geschichte in diesem Kontext war die Inspiration für die zwei deutschen Künstler Daniel Schwarz und Stefan Falke, welche sich genauer mit der Geographie und der kulturellen und sozialen Gemeinsamkeiten auf den beiden Seiten der amerikanisch-mexikanischen Grenze beschäftigen.

Zwei 1000 Zoll lange Ziehharmonikabücher von Daniel Schwarz mit dem Titel Die Mexikanisch- Vereinigte Staaten Grenze (Ost und West), die Google Maps Sattelitenbilder zeigen, machen die Grenze erfahrbar. Beginnend im Westen mit der verstädterten Pazifikküste zwischen San Diego und Tijuana, geht das Buch Richtung Osten zum Colorado River Delta und der Sonora-Wüste, durch die Chihuahua-Wüste und dann entlang des Verlaufes des Rio Grandes bis zum Golf von Mexiko im Osten.

Im Fotoprojekt LA FRONTERA: Artists along the US Mexican Border, zeigt Stefan Falke Künstler, die entlang der amerikanisch-mexikanischen Grenze leben und arbeiten. Er dokumentiert ihre individuellen Geschichten und die positiven Einflüsse ihrer Kunst auf die Gesellschaft.
LA FRONTERA ist als Gegennarrativ konzipiert, die der lebendigen Kultur, kulturellen Ausdrucksmöglichkeiten und dem künstlerischen Austausch der wenig bekannten Grenzregion, die unverhältnismäßig stark von den Medien als Ort von Gewaltverbrechen gezeigt wird, ein Gesicht gibt.
 
Daniel Schwarz arbeitet und lebt in Los Angeles und unterrichtet an der Loyola Marymount Universität. Er zog 2013 nach Los Angeles, wo er das Studium an der UCLA mit einem MFA in Design Media Arts abschloss. Seine Arbeiten, welche sich kritisch mit den Aspekten von Kontroll-und Machtstrukturen, staatlicher Autorität und Kartographie auseinandersetzen, wurden bereits im MassMoCA in New York, im Sónar Festival Barcelona und beim Film Festival in Venedig ausgestellt und vorgeführt.
 
Stefan Falke zog 1985 nach New York, wo er als Fotograf tätig ist. An LA FRONTERA: Artists along the US Mexican Border arbeitet er seit 2008. 2013 erhielt er den David Chow Humanitarian Award. Er wurde bereits in Mexiko, den USA (bspw. PHOTOVILLE 2014/New York) und Deutschland (bspw. Triennial of Photography/Hamburg) ausgestellt. Das Projekt wurde unter anderem durch The New York Times, BBC, The Huffington Post und Wired.com unterstützt.  
 
Organisiert wird die Ausstellung mit dem mexikanischen Kulturinstitut, welches eine thematisch verwandte Ausstellung vom 28. September 2016 bis zum 28. Januar 2017 zeigen wird, bei dem es auch ein Künstlergespräch am Tag der Eröffnung geben wird. Die Ausstellung Delimitations (Abgrenzungen) von Marcos Ramírez ERRE und David Taylor zeigt eine 2400 Meilen lange, ortsspezifische Installation, die die Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten von 1821 nachzeichnet.
Indem sie die kurzlebige, historische Grenzlinie mit einer Reihe von Monumenten, die an der derzeitigen Grenze installiert sind, parodieren, stellen Ramírez und Taylor die Dauerhaftigkeit von Grenzen in Frage. Ihr Werk würdigt das Territorium, welches Mexiko verloren hat und stellt einen Anspruch an die Gegenwart, welcher nicht die derzeitige Grenzlinie anfechtet, sondern vielmehr dazu auffordert, die gemeinsame Geschichte und ein gemeinsames Interesse der Vereinigten Staaten und Mexiko anzuerkennen.

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