Regie und Drehbuch: João Moreira Salles
Brasilien 2017, 127 min., Dokumentarfilm
Michael Kraus, Professor für Politikwissenschaft am Middlebury College in Vermont, wird eine thematische Einführung zum Film geben. Sein Forschungsinteresse liegt auf der Übergangsjustiz, Geschichtspolitik, Nationalismus, dem Kalten Krieg und Demokratisierung.
In seinem Dokumentarfilm beleuchtet der brasilianische Regisseur João Moreira Salles die historischen Ereignisse der 1960er Jahre in China, Frankreich, Tschechien und Brasilien. In einer Montage aus Archivmaterial zeigt er nicht nur die Stimmung in den unterschiedlichen Ländern, sondern beleuchtet außerdem den weiteren Verlauf nachdem der Höhepunkt der Proteste erreicht war. Kommentiert wird das Material durch ein Voice-Over des Regisseurs selbst.
Die Art und Quellen des Bildmaterials verdeutlichen die Einzigartigkeit des Dokumentarfilms. So stammen die Aufnahmen der Kulturrevolution im Jahre 1966 aus China von einer der wenigen Touristen, die zu dieser Zeit ins Land reisen durften – Salles Mutter; die Invasion durch sowjetische Truppen und damit das Ende des Prager Frühlings wird durch Material von Amateurfilmern dargestellt. Ein weiterer Fokus liegt auf den Studentenprotesten in Paris im Mai 1968 sowie auf Bildmaterial von Beerdigungen der Todesoper der Proteste aus dem Jahre 1968 in den Städten Paris, Lyon, Prague und Rio de Janeiro.
João Moreira Salles, geboren 1967 in Rio de Janeiro, Brasilien, studierte Wirtschaftswissenschaften an der Katholischen Universität in Rio de Janeiro. Als Gründer Der Produktionsfirma VideoFilmes, führte er bei mehreren preisgekrönten Dokumentarfilmen Regie. Seit 2006 veröffentlicht er außerdem das Kulturmagazin
piauí.
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe
1968: Zeiten des Aufruhrs in Europa und den USA.
Zurück
