Ausstellung Fluchtwege

Fluchtwege (c) REINIGUNGSGESELLSCHAFT

Do, 16.06.2016 –
Mi, 31.08.2016

Goethe-Institut Washington

Eine Zusammenarbeit zwischen Martin und Rotraut Keil

Ein Eröffnungsempfang mit dem Künstler Martin Keil findet am Donnerstag, 16. Juni, 18.00 – 21.00 Uhr statt.

Eventbrite – Goethe-Institut Washington - Exhibition Opening Reception: Escape Routes

Fluchtwege ist ein Ausstellungsprojekt der Projektgruppe REINIGUNGSGESELLSCHAFT. Die Ausstellung zeigt die Werkserie, bestehend aus digitalen Zeichnungen und Klöppelbildern, und setzt sich mit Flüchtlingsbewegungen und deren Ursachen auseinander. 
 
Die stilisierten Einzeldarstellungen hinterfragen kausale Zusammenhänge einer entfesselten globalisierten Welt. Gegenwärtig sind 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht vor Bürgerkriegen, Verfolgung und Armut. Die Abschottung an den Wohlstandsgrenzen Europas oder an der Grenze zwischen den USA und Mexiko hindert Flüchtende daran, jene Grenzen zu überwinden –  in der Hoffnung auf ein besseres Lebens in Sicherheit und Freiheit mit Arbeits- und Bildungsperspektiven.
 
Nach Hannah Arendt ist der Flüchtling derjenige, der außerhalb jeder staatlichen Ordnung existiert. Aus seinem kulturellen und gesellschaftlichen Bezugssystem herausgerissen, ist er ein Rechtloser, ohne Identität und Teilhabe, dem Schutz gebührt. Kann die Integration von Zuwanderern zu einer grundlegenden Neuorientierung postmoderner Gesellschaften führen? Viel wird davon abhängen, welche Lebensperspektiven sich für die migrantische Bevölkerung in den Ankunftsgesellschaften eröffnen und welche Zugänge den ehemals Rechtlosen zu ihren bürgerlichen Rechten offen stehen.
 
Die narrativen Klöppelbilder verbinden zeitgenössische Motive der medialen Berichterstattung mit der alten und seltenen kunsthandwerklichen Technik der Spitzenherstellung. Die Klöppelbilder basieren auf Zeichnungen, die für die Umsetzung in Klöppelspitze stilisiert aufbereitet wurden. Einzelne Punkte werden durch Knoten verdichtet und vernetzt. Linien werden durch Verdrehen, Verkreuzen und Verknüpfen erzeugt. 
 
Die Werkserie entstand in Zusammenarbeit zwischen Martin Keil und seiner Mutter, der Textilgestalterin Rotraut Keil. Seit 2015 wurde über die transatlantische Entfernung zwischen den Aufenthaltsorten in Rhode Island, USA und Deutschland an der Werkserie gearbeitet.

(c) Middle East Institute Arts and Culture Program (c) Middle East Institute Arts and Culture Program In Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturprogramm des Middle East Institute. Mit Unterstützung der Friends of the Goethe-Institut.

Im Rahmen der Ausstellung wird eine Diskussion mit namhaften Künstlern und Experten stattfinden.
 

 

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