Angetrieben durch eine Jahrzehnte zurückreichende Langzeitpolitik hat Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Umstellung auf erneuerbare Energien eingenommen. Bisher ist die Energiewende jedoch nicht so einzigartig, für wie sie oft gehalten wird; andere Länder stellen in Wirklichkeit schneller auf Erneuerbare um. Trotzdem ist daran etwas bemerkenswert, was häufig übersehen wird: Deutschland ist wahrscheinlich weltweit das einzige Land, bei dem die Umstellung auf erneuerbare Energien einen Wandel hin zu demokratischer Energieerzeugung bedeutet.
Arne Jungjohann, Autor und Politikwissenschaftler, wird über die Ursprünge der Energiewende in Deutschland sprechen – von den Stromrebellen von Schönau bis hin zu Angela Merkels Stilllegung von acht Atomkraftwerken als Reaktion auf den Reaktorunfall 2011 in Fukushima. Er wird aufzeigen, wie es den Deutschen gelungen ist, ihre Politiker davon zu überzeugen Gesetze zu verabschieden, welche den Bürgern erlauben, ihre eigene Energie zu produzieren, auch wenn dies den Energieversorgern schadet. Einzelne Bürger können Solarmodule auf ihren Dächern anbringen, aber gemeinschaftlich haben sie noch mehr Möglichkeiten: kommunale Windparks, lokale Wärmeversorgung, begehbare Städte und vieles mehr. Jungjohann wird aufzeigen, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien eine einmalige Chance ist, Kommunen zu stärken und den Energiesektor zu demokratisieren – in Deutschland sowie auf der ganzen Welt.
Arne Jungjohann ist Autor, Berater und Politikwissenschaftler. Er war als Strategieberater für den baden-württembergischen Ministerpräsidenten und den deutschen Bundestag tätig. Er förderte den transatlantischen Dialog in Klima- und Energiefragen für die Heinrich-Boell-Stiftung in Washington DC und sein neues Buch Energy Democracy: Germany's Energiewende to Renewables wurde im August 2016 veröffentlicht.
Im Gespräch mit
Anya Schoolman, welche einen amerikanischen Blickwinkel auf das Konzept der demokratischen Energieerzeugung mitbringt. Schoolman ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Community Power Network, einer nationalen gemeinnützigen Organisation, die Kommunen dabei unterstützt, lokale Projekte und Strategien im Bereich erneuerbarer Energien zu entwickeln. Außerdem hat sie hat geholfen, die stadtweite Organisation DC Solar United Neighborhoods aufzubauen, welche daran arbeitet, Solarenergie für alle Bewohner Washingtons zugänglich und bezahlbar zu machen.
Moderiert von
Nora Loehle (Programmdirektorin, Energy and Environment, Heinrich-Boell-Stiftung).
Organisiert in Kooperation mit der Heinrich-Boell-Stiftung und Beyond Nuclear. Diese Veranstaltung wird unterstützt von der Deutschen Botschaft in Washington, D.C., und der Transatlantic Climate Bridge.
(c) Heinrich-Boell-Stiftung
(c) Beyond Nuclear
(c) Transatlantic Climate Bridge
(c) Deutsche Botschaft Washington
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