Film Ich war Neunzehn

Konrad Wolf (c) DEFA Stiftung (c) DEFA Stiftung

Di, 11.04.2017

18:30 Uhr

Goethe-Institut Washington

Deutschland, 1967, schwarz-weiß, 119 min., Regisseur: Konrad Wolf

Begrüßung und Einführung durch Paul Werner Wagner (auf Englisch), Editor und Herausgeber der Kriegstagebücher von Konrad Wolf. Basierend auf seinen Tagebüchern ist Ich war Neunzehn der wohl persönlichste Film des gefeierten ostdeutschen Regisseurs und stellt ein wahres Highlight der DEFA Kollektion dar.

In seinen Tagebuchaufzeichnungen und dem Film schildert und verarbeitet Konrad Wolf seine Erlebnisse während des zweiten Weltkrieges.

Über zehn Jahre sind vergangen seit Protagonist Gregor Hecker mit seinen Eltern von Deutschland nach Moskau flüchtete. Im April 1945 kehrt der 19 Jährige als Soldat der Roten Armee zurück in das Land des Feindes, was einst seine Heimat war. Dort fühlt er sich wie ein Fremder und schämt sich für die Deutschen ebenso, wie seine russischen Kameraden es tun. Doch wird ihm immer mehr bewusst, dass er anders ist als seine Kameraden: Das Land des Feindes ist seine Heimat und die Deutschen seine Landsleute. Er gehört nicht nur zu den Siegern, sondern auch zu den Besiegten.

Der Film ist mehrfach preisgekrönt. Unter anderem erhielt er den Nationalpreis I. Klasse (1968), den Heinrich-Greif-Preis I. Klasse (1969), und den Kunstpreis der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (1975).

Der 1925 in Deutschland geborene Konrad Wolf ist einer der Söhne vom Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf und der jüngere Bruder von Markus Wolf. Nachdem die Familie 1933 über Österreich, die Schweiz und Frankreich nach Moskau emigrierte, wurde Konrad Wolf 1942 in die Rote Armee eingezogen. Als Übersetzer und Dolmetscher vernahm er Kriegsgefangene und verfasste Flugblätter. Er gehörte zur Politabteilung der 47. Armee, eine jener Truppen, die 1945 Berlin einnahmen. Nach Kriegsende arbeitete Wolf für die Berliner Zeitung und als Kulturreferent. Ab 1949 studierte er Filmregie und begann seine bedeutende, internationale Karriere als Filmregisseur. Er starb 1982 im Alter von 56 Jahren in Berlin. Seine von Paul Werner Wagener editierten Kriegstagebücher erschienen 2015, zu Wolfs 90. Geburtstag.

Eventbrite – Goethe-Institut Washington

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