Diskussion des Autors Paul Hockenos
Wie ein Magnet zieht Berlin mit rauer, urbaner Gestalt und einer unvergleichlich lebhaften Ausgefallenheit Liebhaber zwischen Punk und Techno, Künstler aller Couleur und freischaffende politische Aktivisten in ihren Bann - und lässt sie oftmals nie mehr los.
Als Hauptstadt von Exzentrik und Subkultur, nicht vorhandenen Sperrstunden und großer Weltpolitik ist Berlin heute ein Ort der stetigen Innovation. Eine Eigenschaft, so stellt Paul Hockenos fest, nicht zuletzt hervorgerufen durch den monumentalen Zusammenbruch der Berliner Mauer.
Berlin Calling erzählt die Geschichte der erst geteilten und dann wiedervereinten Spree-Metropole im Nachhall des zweiten Weltkrieges. Als Insider liefert Hockenos seine Analyse einer Stadt im ständigen Wandel aus den Augen von Straßenkünstlern, Punks und Untergrund-Größen. Ein Mosaik von Subkulturen und Gegenströmungen, die – wie auch ihre Stadt – geteilt waren. Im Westen überschlugen sich Innovationen in Kunst, Musik und Freizügigkeit, im Osten fassten politische Untergrundbewegungen Fuß.
Gespickt mit schillernden Gestalten wie David Bowie, Iggy Pop, Thierry Noir, Blixa Bargeld und eine geheime Berliner Untergrundzelle, entfaltet sich die Geschichte vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Über den bizarren Mikrokosmos im Westen, die friedliche Revolution, das Ende des Kommunismus und damit die Blütezeit von Experimenten, Promiskuität und Kreativität hinweg zeigt
Berlin Calling auch die Re-Urbanisierung und Gentrifizierung der Stadt und wie sie zu einem der hipsten Orte in Europa wurde.
In den späten 80ern zog der amerikanische Journalist
Paul Hockenos (geb. 1963) nach Berlin und lebt noch heute dort. Seit 1989 berichtet er über zentral-europäische Politik und veröffentlicht seine Werke unter anderem in der
New York Times,
The Nation, The
Chronicle of Higher Education und vielen anderen Publikationen in Europa und Nordamerika. Hockenos wurde für seine Arbeit von der American Academy in Berlin, dem European Journalism College und dem German Marshall Fund der Vereinigten Staaten ausgezeichnet.
Mit anschließender Diskussion moderiert von
Cameron Abadi, Journalist für
Foreign Policy und ehemaliger Korrespondent in Deutschland und im Iran. Seine Artikel erschienen u.a. in
The New Yorker, Der Spiegel, und
Dt. Gesellschaft für Ausw. Politik.
Organisiert von der Deutschen Botschaft in Washington.
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