Ausstellung Frühe UFA Film Plakate: Projecting Women

UFA Film Ausstellung: Gleisdreieck ©Stiftung Deutsche Kinemathek

Do, 01.03.2018 –
Mo, 30.04.2018

Goethe-Institut Washington

Plakate von berühmten bis hin zu kaum gesehenen oder gar verlorenen Berliner UFA Filmen aus den 1920ern und 1930ern zeigen Frauen als Heldinnen oder Verführerinnen, Debütantinnen oder Huren. Von Sumurun bis hin zu Fritz Langs Metropolis wetteifern Frauen in männlich dominierten Filmen um Macht.

Die Universum Film AG (UFA), 1917 in der Nähe von Berlin gegründet, war eine der erfolgreichsten Filmproduktionsfirmen der Zwischenkriegszeit. Die von Kritikern vielgelobte Agentur entdeckte nach und nach talentierte Schauspieler, die später namhafte Kino-Stars wurden, und entwickelte sich somit zu einem ernsten Konkurrent der amerikanischen Filmindustrie.

In den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung begleitete die UFA ihre Kinostarts mit aufwendigen Werbekampagnen. In Berlin und Wien, den beiden deutschsprachigen Kinometropolen, wurden für Filmpremieren der UFA exklusive Uraufführungsplakate gedruckt und Wochen vor dem Filmstart auf Litfaßsäulen und an Häuser- und Plakatwänden präsentiert. Häufig gab man bei großen Produktionen bis zu drei Grafiken in Auftrag.

Das Goethe-Institut zeigt anhand von frühen UFA-Grafiken die Bandbreite des Frauenbilds dieser Zeit, verkörpert durch Schauspielerinnen wie Pola Negri, Marlene Dietrich, Brigitte Helm und Lilian Harvey. Die Plakate illustrieren u.a. die Filme später erfolgreicher Hollywood-Regisseure: Ernst Lubitsch ist mit Sumurun vertreten, Fritz Lang mit Metropolis. Neben der Werbung für solche Klassiker, die in die internationale Filmgeschichte eingegangen sind, werden auch Druckgrafiken zu heute weitgehend vergessenen UFA-Titeln gezeigt, wie Robert A. Stemmles Gleisdreieck und Karl Hartls F.P.1 Antwortet Nicht.

Entworfen wurden die Plakate von den besten Gebrauchsgrafikern ihrer Zeit , von Künstlern wie Theo Matejko, Josef Fenneker, Werner Graul, Robert L. Leonard und Peter Pewas. Ihre Werke sind wie die Filme, für die sie werben sollen, von den zeitgenössischen Stilrichtungen Expressionismus und Neue Sachlichkeit der zwanziger Jahre beeinflusst.

Passend zur Ausstellung werden in der gleichen Zeit im Goethe-Institut Washington zwei Filme projiziert. Diese illustrieren die wichtige, gar unabdingbare Rolle der Frauen im Kino der 20er und 30erJahren:

Donnerstag, 8. März, 18:30 Uhr
Sumurun

Donnerstag, 15. März, 18:30 Uhr
Der Kongress Tanzt

Das UFA-Plakat: Filmpremieren 1918 bis 1943 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Österreichischen Nationalbibliothek, der Stiftung Deutsche Kinemathek und des Goethe-Instituts.

Frühe UFA Film Plakate: Projecting Women wurde ursprünglich von Jutta Brendemühl, Goethe-Institut Toronto, kuratiert. Die Neukuratierung und Erweiterung der Ausstellung für Washington, D.C. erfolgte durch Peter Sproule, Goethe-Institut Washington. 

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