Dr. Bodo Hechelhammer, Chef-Historiker des Bundesnachrichtendienstes (BND), wird am Goethe-Institut sein neues Buch über den Doppelagenten Heinz Felfe vorstellen. Darüber hinaus wird er Fotos sowie Dokumente des BND-Archivs präsentieren: Diese handeln von Felfes Reise durch die USA, welche der Agent mit Unterstützung der CIA ausführte.
Im Herbst 1956 besuchten Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) ihre amerikanischen Geheimdienstkollegen der Central Intelligence Agency (CIA) in den USA. Über mehrere Wochen bereisten sie Amerika von der West- bis zur Ostküste, um Land und Leute, die amerikanische Geschichte und Kultur besser kennenzulernen. Doch in der BND-Reisegruppe befand sich unerkannt auch ein KGB-Spion: Heinz Felfe. Er entdeckte Amerika im Auftrag Moskaus.
Seit Anfang der fünfziger Jahre organisierte die CIA für handverlesene westdeutsche Geheimdienstmitarbeiter Rundreisen durch die USA. Hinter dem Programm stand die Überlegung, den Teilnehmern die Größe und Vielfalt, vor allem aber die politische, technologische und wirtschaftliche Überlegenheit des Landes persönlich vor Augen zu führen.
Erstmalig beschreibt der Autor anhand bislang unveröffentlichter Originalfotos, Reisenotizen und Dokumente aus den Archiven des BND und der CIA detailliert die Reise von 1956. Die Lektüre zeichnet ein zeitgenössisches Portrait der USA der fünfziger Jahre aus Sicht deutscher Geheimdienstmitarbeiter nach. Erst Jahre nach seiner USA-Reise wurde Heinz Felfe als sowjetischer Spion im BND enttarnt, was den wohl größten Skandal in seiner Geschichte auslöste. Felfes Amerika-Reise sollte bei seiner Enttarnung eine entscheidende Rolle spielen.
Bodo V. Hechelhammer, der Chef- Historiker des BND, skizziert die Entstehungsgeschichte des deutschen Auslandsnachrichtendienstes unter der Obhut amerikanischer Geheimdienste, erklärt das Reiseprogramm der CIA und die BND-Reisegruppe von 1956 und beschreibt im Detail die einzelnen Reisestationen in den USA, u.a. von Washington DC, über San Francisco nach New York. Sein amerikanischer Kollege, Kevin C. Ruffner, ordnet in einem Vorwort die Thematik historisch ein.
Das Buch beschreibt ein noch nicht erzähltes Kapitel deutsch-amerikanischer Geheimdienstgeschichte und zeigt am Ende auf, welche Geheimnisse über die USA-Reise von 1956 bis heute noch weiter bestehen.
Dr. Bodo Hechelhammer ist Chef-Historiker des Bundesnachrichtendienstes. 2000 erhielt er seinen Doktortitel an der Justus-Liebig Universität Gießen und an der TU Darmstadt, 2002 begann er seine Tätigkeit beim BND. Seit 2010 ist Direktor des Forschungsteams „Geschichte des BND“, 2016 wurde er Chef-Historiker des Bundesnachrichtendienstes.
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