Workshop #FeminismToMe: In It to Knit It - Textilkunst und Feminismus

#FeminismToMe: In It to Knit It - Faserkunst und Feminismus © Goethe-Institut

Do, 17.01.2019

18:00 Uhr

Goethe-Institut Washington

Das Goethe-Institut Washington und die DC Public Library veranstalten eine Gesprächsrunde inklusive  Praxisworkshop, die die Schnittstellen von Stricken und Feminismus untersucht.  Drei Expertinnen, die sich alle auf ihre Weise mit "Craftivism" beschäftigen, werden persönliche und politische Aspekte des Strickens diskutieren. Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ein kleines Stück - einen Beutel oder ein Garnschild - zu stricken, das für den Frauenmarsch am 19. Januar 2019 verwendet werden kann. Wolle und Stricknadeln werden gestellt, aber alle Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, auch eigene Materialien und Werkzeuge mitzubringen. Stricker aller Könnerstufen, auch Anfänger/innen, sind willkommen.

Unsere Gäste sind die New Yorker Strickerin Sydney Crabaugh und die in Baltimore ansässigen Faserkünstlerinnen Melissa Salzman und Sari Holt des Lovelyarns Shops. Alle drei Gäste werden über ihre persönlichen Erfahrungen und Hintergründe als Faserkünstlerinnen sprechen und darüber, wie sich ihre jeweiligen Arbeiten auf Feminismus beziehen und wie digitale Medien, Aktivismus und das heutige politisch-soziale Klima eine neue Perspektive auf "Craftivism" liefern.
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Sydney Crabaugh - auch bekannt als Squidney Knits (@squidneyknits auf Instagram) - ist eine Faserkünstlerin mit Sitz in New York City. Die Co-Managerin der Stoff- und Garnfabrik Purl Soho, Sydney, interessiert sich besonders für Strickmustern aus der Vergangenheit. Als Expertin für Vintage-Kleidung mit einem Hintergrund in Gender Studies und Film hat sie zudem Erfahrung in der Herstellung von einzigartigen Kleidungsstücken auf der Grundlage von Vintage-Mustern. Sydney leitet Strick-Workshops für Stricker/innen aller Qualifikationsstufen.


Lovelyarns ist eine unabhängige Garnfabrik in Baltimore, Maryland, die sich auf lokale, unabhängig gefärbte Garne und Fasern spezialisiert hat. Abgesehen von Garn, verkauft Lovelyarns Perlen, Bücher und Fasern zum Spinnen und Filzen. Weben, Spinnen und anderen Faserkünste gehören zum vielfältigen Kursangebot von  Lovelyarns.

Lovelyarns gehört Melissa Salzman, einer gebürtigen Baltimoreanerin mit Hintergrund in Studio Art. Sie ist besonders erfahren im Stricken und Häkeln, lernt aber auch das Spinnen und Weben. Sie genießt die Gesellschaft ihrer Freund/innen und Kollege/innen bei Lovelyarns, sowie die Gemeinschaft von Faserkünster/innen, die oft ihren Laden besuchen.

Sari Holt, ebenfalls Mitglied des Lovelyarns-Teams, macht gerne Dinge mit Schnüren. Sie ist halb Autodidaktin und strickt seit 6 Jahren, häkelt seit 3 Jahren und lernt gerade das Weben. Ihr Nebenjob als Legislative-Aide erleichtert ihr die  Teilnahme am Craftivism.

Dieser Abend ist Teil unserer Hashtag #FeminismToMe Kampagne. Hier sammeln wir persönliche Definitionen von Feminismus. Die Social-Media-Kampagne wird begleitet von einer Reihe von Veranstaltungen, in der wir verschiedenen Stimmen der Bewegung eine Plattform geben.

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In den letzten zehn Jahren haben Schnittmengen zwischen Feminismus, Aktivismus und den Faserkünsten - einschließlich Stricken, Häkeln, Weben und Spinnen - ihren Weg in die breite Öffentlichkeit gefunden und Aufmerksamkeit in der Mainstream-Popkultur erregt. Im Jahr 2012 vereinten hausgemachte Sturmhauben Demonstrant/innen auf der ganzen Welt, als Mitglieder der russischen feministischen Punkband Pussy Riot verhaftet wurden. Die Bilder des Frauenmarsches 2017 waren geprägt von rosa "Pussyhats", die zu einer sich weltweit verbreitenden DIY-Bewegung führten. "Yarn-Bombing" oder "Yarn-storming" hat sich zu einer beliebten Street Art Form entwickelt, die die Beziehungen zwischen dem Individuum und dem patriarchalischen Stadtraum hinterfragt.

Aber die Verbindungen zwischen Faserkunst und Feminismus gehen weit über die gelegentlichen Phänomene hinaus. Manchmal sind diese Verbindungen nicht sofort erkennbar, und die parallelen Erzählungen zwischen Faserkunst und Feminismus offenbaren sich erst durch Dialog und praktische Anwendung. Wie kann Stricken den sozialen Wandel beeinflussen? Wie ist es ein Mittel zur Selbstbefähigung und zur Ermächtigung anderer?

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