Im Rahmen des einjährigen Projekts
Wunderbar: A Celebration of German Film hat das Goethe-Institut Washington zwölf Ikonen des deutschen Films ausgewählt, die den Reichtum der deutschen Filmgeschichte aufzeigen. Zusammen mit Landmark's West End Cinema präsentieren wir German Cinema 101, eine Reihe, die die Zuschauer*innen gepaart mit fachkundigen Diskussionen durch diese Geschichte führen.
Sie schaffen es nicht ins Kino? Keine Sorge! Sie können diesen Film und insgesamt 48 weitere Filme auch streamen. Siehe den Link auf der rechten Seite.
FAUST
Sky Sitney, Co-Direktorin des Filmfestivals Double Exposure und Assistant Professorin für Film and Media Studies an der Georgetown University, wird vor dem Film eine Einführung geben. Im Anschluss an das Screening folgt eine Diskussion.
Weimarer Republik (Deutschland), 1926, 106 Min., Regie: F.W. Murnau, Drehbuch: Hans Kyser
Macht und Prestige können mit hohen Kosten verbunden sein, wie die klassische Geschichte von Faust zeigt. Die Sichtweise des gefeierten Regisseurs F. W. Murnau auf die deutsche Legende folgt einem ambitionierten, in die Jahre gekommenen Intellektuellen, der im Austausch für Jugend, Wissen und Ansehen einen Pakt mit dem Teufel schließt. Zunächst ist Faust entschlossen, seine Fähigkeiten einzusetzen, um die Menschen in seinem Dorf vor einer Pest zu bewahren. Allerdings lernt er schnell die korrupten Seiten übermäßiger Macht kennen und gibt der Versuchung nach, diese Kräfte für unheilvollere Zwecke zu nutzen. Als er sich in Gretchen verliebt, eine unschuldige junge Frau, deren Zärtlichkeit ihn dazu bringt, wieder gut zu werden, gerät er in einen Konflikt mit Mephisto, dem Dämon, der seine unsterbliche Seele besitzt. In einen Mord verwickelt und schuldig daran, andere unter den Folgen seines eigenen Handelns leiden zu lassen, will sich Faust von der Liebe zu Gretchen befreien.
F.W. Murnau ist vielleicht am bekanntesten für seinen Film
Nosferatu (1922): einer Adaption von Bram Stokers
Dracula, in der der Auftritt des Schauspielers Max Schreck als Vampir Graf Orlok zu einem in der modernen Popkultur weltweit bekannten Image wurde. Aber auch andere Filme von ihm, wie
Der letzte Mann (1924) – mit Emil Jannings in der Hauptrolle, der später für seine Rollen in zahlreichen Propagandafilmen zu einer großen Berühmtheit in Nazi-Deutschland werden sollte – und
Faust (1926) sind Höhepunkte von Murnaus leider kleinem Repertoire an noch heute existierenden Filmen (von den 21 Filmen, die Murnau in seiner relativ kurzen Karriere inszeniert hat, existieren heute nur noch 12).
Der Exzentriker Murnau, der Stummfilmfreund ist, zog es vor, auch nach dem Erscheinen von "Tonfilm" in diesem Medium zu drehen. Nach einer produktiven Zeit in der ersten Hälfte der 1920er Jahre in Deutschland zog Murnau 1926 nach Hollywood, wo er sich dem Fox Studio anschloss und mit dem allgemein gefeierten Film
Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen (1927) großen Erfolg hatte. Sein letzter Film,
Tabu (1931), wurde wegen der Darstellung weiblicher Nacktheit in den USA zensiert. Murnau verstarb nur eine Woche vor seiner Premiere an seinen Verletzungen bei einem Autounfall. Er wurde auf dem Berliner Südwestfriedhof Stahnsdorf bestattet; Fritz Lang, sein Freund und angesehener Zeitgenosse, hielt die Trauerrede.
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Diese Veranstaltung ist Teil der Filmreihe
German Cinema 101. German Cinema 101 ist Teil des Projekts
Wunderbar: Deutsche Filme Feiern. Von den
Geliebten Schwestern zu
Oh Boy und
Goethe!, vom
Blauen Engel ins
Cabinet des Dr. Caligari – wir feiern die deutsch-amerikanische Freundschaft und bringen gemeinsam mit unserem Partner Kanopy 48 deutsche Filme auf Ihre Bildschirme. Die Goethe-Institute und Goethe Pop Ups in den USA feiern den deutschen Film überdies mit Filmreihen und in Festivals und laden deutsche Filmemacher zum Gespräch ein.
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