Ausstellung Queer as German Folk: 50 Jahre transatlantische Regenbogenfreundschaft feiern

Queer as German Folk - DC Queer as German Folk - DC

Mo, 27.05.2019 –
Fr, 23.08.2019

17:00 Uhr – 18:00 Uhr

Goethe-Institut Washington + The DC Center for the LGBT Community

Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen der Reihe „Queer as German Folk“, mit der das Goethe-Institut New York 2019 den 50. Jahrestag der Stonewall Riots als Meilenstein des Kampfes um Gendervielfalt und -gleichberechtigung begeht.

Queer as German Folk ist ein Projekt der Goethe-Institute in Nordamerika in Zusammenarbeit mit dem Schwulen Museum, Berlin, und der Bundeszentrale für politische Bildung

Die Realisation in Washington erfolgt gemeinsam mit The DC Center for the LGBT Community, The Rainbow History Project und Whitman-Walker Health.

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Wir feiern 50 Jahre Transatlantic Rainbow Friendship: Eine Erforschung der LGBTQ+-Geschichte in Deutschland und Washington, DC

23. Mai 2019, 18.30 Uhr - 27. August 2019,

Goethe-Institut Washington
1990 K St NW Ste. 03
Washington, DC 20006
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10:00 - 18:30

The DC Center for the LGBT Community
2000 14th St NW # 105
Washington, DC 20009
Öffnungszeiten: Mo-Fr 12:00 - 18:00

Feiern Sie gemeinsam mit dem Goethe-Institut Washington, dem DC Center for the LGBT Community, dem Rainbow History Project und Whitman-Walker Health, um Queer as German Folk – die neue Ausstellung im Goethe-Institut Washington und im DC Center for the LGBT Community zu eröffnen.

Vor fünfzig Jahren, im Jahr 1969, startete der Stonewall-Aufstand in New York City die moderne Queer-Rights-Bewegung in den USA und auf der ganzen Welt. Als Reaktion auf Gewalt und Diskriminierung gegen queere Menschen – darunter viele Menschen mit Hautfarbe, Drag Queens, Frauen, Transsexuelle und Sexarbeiterinnen – markierte dieser Akt des Widerstands einen Wendepunkt im Kampf für soziale Gerechtigkeit und Gleichheit für queere Menschen in der ganzen Welt.

Queer as German Folk nimmt das 50-jährige Bestehen von Stonewall zum Anlass, um den aktuellen Diskurs zur Queer-Emanzipation vor dem Hintergrund des vergangenen halben Jahrhunderts zu skizzieren. Mit dem Schwerpunkt auf der Anpassung historischer Perspektiven und der Infragestellung der Dominanz und Hegemonie der traditionellen cis-männlichen Erzählung wird die Ausstellung in Form eines interaktiven, dekonstruierten Archivs präsentiert, das die Besucher in ihrem eigenen Tempo erforschen können.

Das DC Center for the LGBT Community (2000 14th St NW # 105) wird ebenfalls einen Teil der Ausstellung beherbergen.

Die Ausstellung besteht aus zwei Hauptelementen: Zum einen aus einer Reihe von Materialien, die von Birgit Bosold und Carina Klugbauer vom Schwulen Museum Berlin kuratiert wurden, und zum anderen aus einer Reihe von Materialien, die von Mary Claire Phillips, einer lokalen Kuratorin, die Artefakte aus Archiven in Washington gesammelt hat. Auf diese Weise kann die Ausstellung die queere Geschichte sowohl in Deutschland als auch im Raum Washington, DC, darstellen und die Parallelen und Gegensätze in den Kämpfen für Gleichberechtigung an diesen beiden Orten aufzeigen.
 
Die Ausstellung Queer as German Folk wird begleitet von eine Reihe weiterer Veranstaltungen und Programmpunkte, die das Ausstellungsthema ergänzen – insbesondere die Filmreihe Kino-Q, die mit unterschiedlichen Partnern gemeinsam realisiert wird.


Die deutsche Komponente der Ausstellung wurde von der aus dem kuratorischen Team der Ausstellung „Homosexualität_en“ und dem Leitungsteam des Schwulen Museums Berlin Birgit Bosold kuratiert. Von der auch vom Schwulen Museum Carina Klugbauer kuratiert ist das Ziel der Ausstellung, einerseits die engen und vitalen Wechselwirkungen zwischen der deutschen und der US-amerikanischen Bewegung in den Fokus zu nehmen und andererseits der Kritik an der als illegitim wahrgenommenen Aneignung dieses zentralen Moments queerer Geschichte durch einen weißen, schwulen, bürgerlichen Mainstream Rechnung zu tragen. Die Ausstellung wird versuchen ein historisch vollständigeres Bild zu zeichnen, was auch bedeutet, die Entwicklung der homosexuellen Emanzipationsbewegung in der DDR nicht aus dem Blick zu verlieren. Auch wenn die markanten Meilensteine der deutsch-amerikanischen Regenbogenfreundschaft bekannt sein mögen, sollen gezielt marginalisierte und bisher wenig erforschte und entsprechend schlecht repräsentierte Traditionen erschlossen werden - etwa in Bezug auf die Schwarze deutsche Bewegung oder die Geschichte der Trans*-Bewegung.

Die Entwicklung der Szenografie liegt in den Händen der Berliner Agentur chezweitz, die auch für die Ausstellung „Homosexualität_en“ des Deutschen Historischen Museums und des Schwulen Museums verantwortlich zeichnete.

Die Washington-Komponente der Ausstellung wurde von Mary Claire Phillips kuratiert. Mary Claire Phillips hat kürzlich die University of Texas in Austin mit einem Abschluss in Government & History mit Auszeichnung abgeschlossen. Während ihrer Zeit dort nahm sie am Frank Denius Normandy Scholar-Programm zum Zweiten Weltkrieg sowie am Archer Fellowship-Programm in Washington, DC teil. Außerdem absolvierte sie Praktika im History & Public Policy-Programm am Wilson Center, dem Briscoe Center for American History und der Wendy Davis Kampagne. Sie ist derzeit als Forschungshistorikerin für History Associates Inc tätig.
 
Mary Claires Forschung konzentriert sich auf amerikanische LGBT-Frauen im Militärdienst während des Zweiten Weltkriegs. Ihre Arbeit wurde 2018 im LGBT Policy Journal der Harvard Kennedy School sowie im Research Spotlight der Library of Congress für den Pride Month vorgestellt. Wenn sie nicht gerade arbeitet, lernt Mary Claire gerne neue Sprachen, reist und strickt was das Zeug hält.

Von der Kuratorin: "Ich bin im 21. Jahrhundert aufgewachsen, das heißt, dass ich viele Kämpfe der queeren Gemeinschaft nicht selbst miterlebt, sondern nur durch historische Texte kennengelernt habe. Mir ist bewusst, dass die harte Arbeit der Generationen vor mir diese angenehme Distanz mit sich bringt. In meiner historischen Arbeit ist es mir deshalb ausgesprochen wichtig, diese Errungenschaften zu würdigen. Auch bin ich mir darüber im Klaren, dass die Arbeit für Teile unserer Gemeinschaft noch lange nicht abgeschlossen ist. In der Rolle der Historikerin sehe ich mich als Archivarin und Aktivistin und glaube, dass das was in der Vergangenheit liegt als Ausgangspunkt für den heutigen queeren Aktivismus anzusehen ist.
 
Ich schätze die LGBTQ+-Community von Washington und diese Ausstellung ist meine Art, dem District etwas zurückzugeben. Bei fast jedem Panel haben Sie die Möglichkeit, mit den Menschen in Kontakt zu treten, die diese Community so wunderbar machen: in Form von Befürwortung, Erfahrungssammlung oder als direkte Unterstützung. Diese Ausstellung ist nicht dazu gedacht, passiv angeschaut zu werden, sondern sie ist ein aktiver Austausch, bei dem die Besucher das erworbene Wissen zur Verbesserung der Gemeinschaft nutzen."

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