Virtuelle Filmvorführung Films Across Borders: Jakob der Lügner (1974), Regie: Frank Beyer

Jakob der Lügner - FAB © DEFA-Stiftung

Sa, 30.11.2019 –
Fr, 04.12.2020

17:00 Uhr – 17:00 Uhr

Online

Bitte melden Sie sich an, um Zugang zu dem Film zu erhalten. Der Link und das Passwort werden durch Eventbrite am Montag, 30. November, um 17:00 Uhr EST verschickt. Der Film wird bis zum 4. Dezember um 17:00 Uhr EST zur Verfügung stehen. Der Film wird in den ganzen USA verfügbar sein. Zur Reservierung Jakob der Lügner (1974), dir. Frank Beyer
Deutsche Demokratische Republik, 1974, 101 Min. In deutscher Sprache mit englischen Untertiteln. Regie/Drehbuch: Jurek Becker, Frank Beyer
 
1944, in einem jüdischen Ghetto in Polen: Jakob Heym schnappt zufällig die Meldung auf, dass die Roten Armee auf dem Vormarsch sei. Die Nachricht könnte den Hoffnungslosen im Ghetto neuen Mut machen. Um sie zu verbreiten, muss Jakob lügen, denn die wahren Umstände, unter denen er zu seinem Wissen kam, sind viel zu unwahrscheinlich, als dass sie jemand glauben könnte. Sie stammt aus dem Quartier der Gestapo, Jakob hätte sie niemals mitbekommen dürfen. Er behauptet, er habe bei sich ein Radio versteckt. Von da an muss er notgedrungen weitere Nachrichten erfinden; die Opfer im Ghetto schöpfen neue Hoffnung, die Zahl der Selbstmorde geht zurück. Doch Jakobs Erfindungsreichtum kann die Deportation am Ende nicht verhindern.

Frank Beyer (September 1932 in München geboren) einer der wichtigsten deutschen Regisseure der Nachkriegszeit, drehte einige der einflussreichsten und historisch bedeutendsten Filme Deutschlands. 1932 in Noblitz geboren, studierte er zunächst Theater in Berlin. Danach wechselte er an die berühmte Prager Filmschule (FAMU), wo er Regie an der Seite von Miloš Forman und anderen vielversprechenden tschechoslowakischen Regisseuren studierte. Nach der Fertigstellung seines FAMU-Abschlussfilms Zwei Mütter begann er 1957 als freiberuflicher Regieassistent für die DEFA-Studios zu arbeiten. 1966 war Beyer bereits ein etablierter Regisseur der DEFA als er Spur der Steine drehte; Der Film wurde jedoch als ungeeignet und zu kritisch für ostdeutsche Werte angesehen und schließlich verboten. 

Jakob der Lügner (1974), sein erster Kinofilm nach fast zehn Jahren, avanciert zu seinem auch international erfolgreichsten Film. Die Geschichte über das trostlose Leben und die Hoffnung in einem polnischen Ghetto während der Nazi-Besetzung wird auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet sowie für den Oscar in der Kategorie "Bester ausländischer Film" nominiert – das erste und einzige Mal, dass einem DEFA-Film diese Anerkennung zuteil wird. Beyer verstarb 2006 in Berlin.

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