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SCHULWÄRTS!-Praktikum in Usbekistan

SCHULWÄRTS!-Praktikum in Usbekistan
© Alisa Mader

Usbekistan - ein Land das kaum einer meiner Freunde, Verwandten und Bekannten vorher kannte, geschweige denn wusste, wo es liegt. Doch in genau dieses Land wollte ich meine Reise antreten und ein Praktikum machen. Ein Land, das eine lange Geschichte vorzuweisen hat und dessen Kultur sich sehr von meiner eigenen unterscheidet. Genau dies sind Punkte, die mich dazu bewogen haben, dieses einzigartige Land zu besuchen und zu erkunden. Mit diesem Bericht über meine Zeit in Taschkent hoffe ich, noch viele weitere Personen für eine Reise nach Usbekistan begeistern zu können.

Vorbereitung:

Schon vor dem Abschluss meines Lehramtsstudiums Ende 2021 stand mein Entschluss fest, erst 2023 mit meinem Referendariat zu beginnen. Ich bin schon immer gerne gereist und wollte das Jahr damit verbringen, andere Länder und deren Kulturen kennenzulernen. Doch auch auf fachlicher Ebene hatte ich den Anspruch, mich weiterzuentwickeln. Deshalb entschied ich mich für die Kombination aus beidem: ein Schulpraktikum im Ausland.

Vom SCHULWÄRTS!-Programm des Goethe-Instituts habe ich zum ersten mal 2019 während meines Aufenthalts als Fremdsprachenassistentin in Irland gehört, da wir dort auch vom Goethe-Institut betreut wurden. In den nächsten Jahren sah ich zudem immer wieder Werbung an der Universität. Als es an die Planung meiner Praktika ging, habe ich deshalb auch sofort ein SCHULWÄRTS!-Praktikum in Betracht gezogen und mich dann im Januar 2022 beworben. Ich hatte mir vorgenommen ein Praktikum außerhalb Europas zu machen, mich sprachlich und kulturell auf Neues einzulassen und mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen. Zentralasien hatte ich bisher noch nicht bereist und somit stand die Entscheidung für Usbekistan als Erstwunschland recht schnell fest. Als mir dann im Juli 2022 ein Praktikumsplatz in Usbekistan angeboten wurde, zögerte ich nicht lange und startete mit den Reisevorbereitungen.
Praktikantin Alice in Taschkent © Alisa Mader

Aufgaben und Tätigkeiten während des Praktikums:

Die neun Wochen meines Praktikums verbrachte ich hauptsächlich an der Schule Nr. 112 in Taschkent, die zum Netzwerk der PASCH-Schulen gehört. Meine Hauptaufgabe war die eigenverantwortliche Vorbereitung und Durchführung von Vorbereitungsunterricht für das Goethe-Zertifikat: Fit in Deutsch für die Niveaustufen A1 und A2. Hierbei fokussierte ich mich besonders auf die Themen des Kommunikationsteils der Prüfung und orientierte mich in meinen Übungen auch an dessen Aufbau. Es war toll zu sehen und motivierte mich sehr, wie gut der Extraunterricht angenommen wurde und welche Fortschritte die Schüler*innen in kurzer Zeit machten. Zusätzlich hospitierte ich in einigen Deutsch-, Englisch- und Physikstunden, sodass ich mir ein gutes Bild von der Unterrichtsgestaltung machen und Inspiration für meinen Unterricht holen konnte. In meiner vorletzten Praktikumswoche durfte ich, passend zum Beginn der Adventszeit, eine Weihnachtsfeier mit den Schüler*innen organisieren. Die Schüler*innen studierten Tänze, Lieder und Gedichte ein, es wurde zum Thema Weihnachten gespielt, gebastelt und gebacken und am Ende fand ein kleines Weihnachtskonzert für Eltern und Mitschüler*innen statt. Die Weihnachtsfeier mit Konzert war ein voller Erfolg und alle hatten viel Spaß, sodass es ein sehr schöner Abschluss meines Praktikums war.

Schule Nr. 112 in Taschkent © Alisa Mader Abseits meiner Aufgaben an der Schule Nr. 112 führte ich einmal wöchentlich Landeskundeunterricht am Akademischen Lyzeum der Universität für Weltwirtschaft und Diplomatie in Taschkent durch. Hierbei erarbeitete und diskutierte ich mit Schüler*innen der 10. und 11. Klassen verschiedene Themen wie Oktoberfest, Fastnacht oder Weihnachten in Deutschland. Besonders die Diskussionen über kulturelle Unterschiede oder eventuell vergleichbare Feste in Usbekistan waren für mich interessant. So lernten die Schüler*innen etwas über Deutschland und ich erfuhr im Gegenzug mehr über Bräuchen und Traditionen in Usbekistan. Neben der Arbeit an beiden Schulen durfte ich zusätzlich noch ein einwöchiges PASCH-Theaterprojekt begleiten, welches in einer tollen Aufführung zum Thema FAMILIE resultierte. Außerdem hatte ich die besondere Möglichkeit, einen Fortbildungsworkshop für Deutschlehrkräfte während des XV. usbekischen Deutschlehrertags zu halten und den Sprachclub am Goethe-Institut zu organisieren und durchzuführen.
Weihnachtsfeier mit den Schüler*innen © Alisa Mader

Leben in Taschkent:

Taschkent, die Hauptstadt Usbekistans, hat ca. 2,4 Millionen Einwohner und ist sehr vielfältig. Kulturell und geschichtlich kann man sich in den verschiedenen Museen oder auch auf einer Stadttour zu den wichtigsten Orten und Sehenswürdigkeiten weiterbilden. Bezüglich Freizeitgestaltung hat die Stadt viel zu bieten: es gibt zahlreiche Theater, Kinos oder auch Freizeitparks, die besucht werden können. Das Angebot an Restaurants ist ebenso facettenreich. Egal ob traditionelle, georgische, türkische oder asiatische Küche, ich bin sicher es ist für jede(n) etwas dabei.

Die Fortbewegung in Taschkent ist einfach, nicht zuletzt durch das öffentliche Verkehrsnetz, welches gut ausgebaut ist. Dadurch sind alle wichtigen Orte per Bus oder U-Bahn gut zu erreichen. Ansonsten kann man aber auch immer auf ein Taxi zurückgreifen, die Preise sind deutlich günstiger als in Deutschland. So zum Beispiel in meinem Fall. Die Schule Nr.112 liegt außerhalb des Stadtzentrums, wodurch die Fahrt mit dem Taxi statt der U-Bahn für mich meist einfacher war.

Alica im Altstadt Taschkent © Alisa Mader

Fazit:

Ein SCHULWÄRTS!-Praktikum in Usbekistan kann ich sehr empfehlen. Neben dem Kennenlernen eines anderen Schulsystems bietet ein Praktikum durch Hospitationen, eigenverantwortlichen Unterricht und die Mitarbeit an PASCH-Projekten auch die Möglichkeit, sich fachlich weiterzuentwickeln. Die persönliche Entwicklung und die Erlangungen interkultureller Kompetenzen durch die Auseinandersetzung mit einer fremden Kultur wie der usbekischen, was für mich ebenfalls von zentraler Bedeutung. Da ein SCHULWÄRTS!-Praktikum beides vereint, ist es ein toller Weg, über den Tellerrand zu schauen und den eigenen Horizont zu erweitern.
  • Mit den Schüler*innen © Alisa Mader
  • Mit DeutschlehrerInnen der Schule N.112 © Goethe-Institut Usbekistan
  • Mit Lehrerinnen der Schule Nr. 112 in Taschkent © Goethe-Institut Usbekistan

 

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