Ausstellung „Syncretic verses“

Syncretic verses © Foto: Saodat Ismailova

Sa, 21.04.2018 –
So, 13.05.2018

17:30 Uhr – 18:30 Uhr

Theater "Ilkhom" von Mark Weil

Syncretic verses

Ausstellung von Saodat Ismailova

Das Goethe-Institut Taschkent zeigt in Zusammenarbeit mit dem Ilkhom-Theater vom 21. April bis 13. Mai 2018 die Ausstellung „Syncretic verses“ der usbekischen Künstlerin Saodat Ismailova.

Die Ausstellung „Syncretic verses“ präsentiert dem usbekischen Publikum vom 21. April bis 13. Mai 2018 erstmalig Werke der usbekischen Filmemacherin und Video-Künstlerin Saodat Ismailova, welche in Taschkent und Paris lebt. Mit ihrer Ausstellung im Ilkhom-Theater gibt die  Künstlerin intime Einblicke in kultische Rituale und Praktiken von Frauen in ihrem Heimatland. Außerdem reflektiert sie die Verbindung zwischen Natur und dem weiblichen Körper und über die Anwesenheit von weiblichen Charakteren im kollektiven Gedächtnis. Dabei bedient sie sich verschiedenster künstlerischer Mittel: Video- und Sound-Installationen, Fotografien sowie Skulpturen.

Saodat Ismailova wurde 1981 in Taschkent geboren und studierte Film- und Videoregie am Staatlichen Kunstinstitut von Taschkent. Mit ihren ersten Filmen errang sie bereits 1999 den Großen Preis beim Taschkenter Studierenden-Videofilmfestival. Im Jahr 2002 wurde Ismailova zum Studium in die filmwissenschaftliche Fakultät der 'Fabrica', einem Zentrum für Kunstforschung in Italien, eingeladen.

Im Jahr 2004 gewann ihre Dokumentation "Aral Fishing in an Invisible Sea" einen Preis für das beste Bild beim Turiner Filmfestival (Italien). Von 2004 bis 2010 schuf Saodat Ismailova 10 Dokumentarfilme über die Musik Zentralasiens, die vom Smithsonian Institute (USA) herausgegeben wurden. Im Jahr 2010 studierte Ismailova Drehbuch und Regie am Sundance Institute, Robert Redford (USA). Ihr Spielfilm „40 Days of Silence“ in Co-Produktion mit Frankreich (Cinefondation, Cannes Film Festival, Fonds Sud, National Center of Cinematography), Deutschland (World Cinema Fund) und Holland (Hubert Bals Fonds, Rotterdam Film Fund) wurde 2014 als bester Debutfilm beim Berliner International Film Festival nominiert und erhielt weltweit Auszeichnungen bei internationalen Festivals. Im Jahr 2013 präsentierte Ismailova ihre erste Videoinstallation "Zuhra" auf der Biennale in Venedig im zentralasiatischen Pavillon. Von 2015 bis 2017 studierte Saodat am Nationalen Zentrum für zeitgenössische Kunst 'Fresno' in Frankreich. Im Jahr 2017 fand ihre Einzelausstellung zum Turan-Tiger "The Enchanted" im Zentrum für zeitgenössische Kunst in Tromsø (Norwegen) mit Unterstützung des Zentrums für zeitgenössische Kunst statt. Im Jahr 2018 führte Saodat das interdisziplinäre Projekt "Kyrk Kyz" durch, das an der Brooklyn Academy of Music und im Branli Museum, das nach Chirac benannt ist, in Paris uraufgeführt wurde. Ismailova nimmt regelmäßig an der Internationalen Biennale, kuratorischen Ausstellungen und Filmfestivals teil, die in den Museen Europas und Asiens stattfinden.

Gegenwärtig arbeitet Saodat an ihrem zweiten Spielfilm "Barzag" mit Unterstützung der Asian Film Foundation vom Busan Film Festival und der Ubert Bals Foundation vom Rotterdam Film Festival in Co-Produktion mit Petit Films (Frankreich) und Rohfilm (Deutschland).

Ihre künstlerische Entwicklung ist stark mit Deutschland verbunden: 2005 war Saodat Ismailova zu Gast beim renommierten  Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD). Dort arbeitete sie an „40 Days of Silence“,  die  Geschichte eines jungen Mädchens, die ein Schweigegelübde abgelegt hatte. In Berlin knüfte sie  Kontakte zur deutschen Filmszene  und baute Kooperationen, wie etwa mit dem deutschen Produzenten Benny Drechsel, auf. Bei einem erneuten Besuch in der deutschen Hauptstadt 2010 wurde ihr Kurzfilm „When the River is silent“ für den Berlin Today Award nominiert. Beim 64. Berliner Film Festival präsentierte Saodat "40 Days of Silence" im offiziellen Programm Forum des Art Kinos. 2014 zeigte Saodat Ismailova in ihrer ersten eigenen Solo-Ausstellung in Augsburg Video- und Sound-Installationen und Fotografien. Ein Jahr später nahm sie an der Ausstellung „Faces of Disappearance“, ebenfalls in Augsburg, teil.
 
Mit Unterstützung des Ilkhom Theaters und des Goethe-Instituts präsentiert Saodat Ismailova ihre ausgewählten Werke nun auch in ihrer Heimatstadt Taschkent. Sie möchte durch ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem spirituellen Erbe und der Rolle dieses Wissens in der Identitätsbildung Impulse für Reflexion und Diskussion geben. Die Ausstellung „Syncretic Verses" präsentiert die Werke, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind, mit Texten aus Büchern von Ethnographen und Anthropologen, die im letzten Jahrhundert Zentralasien forschten. „Diese Ausstellung ist für mich auch ein Wunsch, das Interesse am reichen Erbe der Forschung in Zentralasien wiederzubeleben, das von Wissenschaftlern wie Snesarew, Basilow, Sucharew und Andreev vertreten wird. Ich möchte mit den Menschen in Taschkent teilen, wie ich meine Sprache und meine Vision, die hinter meinen minimalistischen, kontemplativen Arbeiten stehen, formiere."

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