Im Juni zeigt das Haus-Kino im Rahmen des „International Pride Day“ zum Gedenken an die Stonewall-Unruhen von 1969 zwei Filme zum Thema Geschlechteridentität, die den Blick erweitern und dazu einladen, uns darauf einzulassen. Es handelt sich dabei um den neuen Dokumentarfilm Genderation der schon legendären Regisseurin Monika Treut, für den sie nach San Francisco zurückkehrt, um die „Gendernauten“ der Trans-Bewegung der 1990er Jahre zu besuchen. Zum anderen wird der Spielfilm Neubau gezeigt, das Filmdebüt von Johannes Maria Schmit, ein queerer Heimatfilm über einen jungen Transsexuellen, der zwischen der Ruhe auf dem Land und dem Glücksversprechen der Großstadt schwankt. Aus der Perspektive verschiedener Generationen von Filmemachern und Protagonisten schildern beide Filme auf einfühlsame und hoffnungsvolle Weise die (fiktive oder reale) Gegenwart, das Leben in der Gemeinschaft, das Alter und den Tod, den Raum und die Sehnsüchte von Transmenschen.
Im Mai zeigt das Haus-Kino zwei Filme, die sich mit der Emanzipation der Frau in ihren persönlichen und beruflichen Beziehungen befassen.
Die Filmemacherin und Vertreterin des deutschen feministischen Kinos, Tatjana Turanskyj, zeigt in Eine flexible Frau die konservative Emanzipation, der Frauen im Kontext der Arbeitsflexibilität des globalisierten Kapitalismus unterworfen sind. In dem bewegenden Dokumentarfilm Walchensee forever von Janna Ji Wonders befragt die Regisseurin die Frauen in ihrer Familie nach der Befreiung von ihren emotionalen Bindungen zu Männern und ihrem Herkunftsort. Zwei Biografien kämpferischer Frauen, die zum Nachdenken und zur Fortsetzung des Kampfes für eine echte Frauenemanzipation einladen.
Beide Filme können kostenlos mit spanischen Untertiteln auf der Plattform Goethe on Demand angesehen werden.