Beim Goethe-Institut arbeite ich seit 23 Jahren, seit meinem Abschluss an der Universität. Dies hier war mein erster Job und ich werde wahrscheinlich hier bleiben, bis ich in Rente gehe.
Dass ich hier beim Goethe-Institut bleiben möchte, weiß ich sicher, aber wenn ich gefragt werde, warum ich mich so entschieden habe, kann ich das irgendwie nicht beantworten. *lacht*
Es ist nicht so, dass ich nicht daran gedacht hätte zu gehen, ich hatte sogar einige Male geplant aufzuhören. Nachdem ich hier neu angefangen hatte, beantragte ich einmal sogar Urlaub, weil ich das Gefühl hatte, nicht gut genug für die Arbeit zu sein. Dann gab es wiederum Zeiten, in denen ich anderswo neue Möglichkeiten gefunden hätte. Aber dann habe ich meine Entscheidung noch einmal überdacht, weil ich gemerkt habe, was mich bis heute bei dem Institut hält: die Menschen hier, die Kollegen und Kolleginnen, so dass ich nirgendwo anders hingehen möchte.
Alle hier am Institut, von Anfang an und bis heute gehen mit einander ehrlich und aufrichtig um. Deshalb gehe ich gern zur Arbeit. Für mich sind die Menschen hier nicht nur einfach nur Kollegen und Kolleginnen, sondern fast wie Brüder und Schwestern einer Familie. Als ich beim Institut angefangen habe zu arbeiten, war ich die Jüngste, also wurde auf mich aufgepasst wie auf die Jüngste. Ich konnte die Sprachabteilung, die Programmabteilung und die Arbeit in der Bibliothek kennenlernen, bevor ich dann zur Verwaltung wechselte, wo ich noch immer arbeite. Diese Möglichkeiten waren ein Segen, weil ich dadurch eine Auswahl hatte, Neues entdecken und verschiedene Dinge ausprobieren konnte.
Schritt für Schritt wurde ich in das Alltagsgeschäft eingeführt. Angefangen bei den kleinsten Tätigkeiten wie, den Papierkram in Ordnung zu halten bis hin zu größeren Herausforderungen wie, das Haus zu pflegen oder die Finanzen zu verwalten – alles habe ich von meinen Kolleginnen und Kollegen gelernt. Als ich frisch verheiratet war, musste mein Ehemann oft auf Geschäftsreisen gehen, sodass ich alleine zuhause bleiben musste. Damals war das Goethe-Institut tatsächlich mein zweites Zuhause. Jeden Montag bin ich so froh, auf die Arbeit gehen zu können. Einen Job und Kollegen und Kolleginnen zu haben, die mich lieben, ist eine der glücklichsten Dinge in meinem Leben.