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Bibliothekar
Nguyen Tien Vinh

Zum 25. Jubiläum des Goethe-Institut Hanoi haben wir Nguyen Tien Vinh interviewt:

HAN Interviews Nguyen Tien VInh© Goethe-Institut Hanoi

Ich habe weder einen Job, den ich als Lieblingsjob bezeichnen würde, noch einen, den ich nicht mag. Denn jeder noch so kleine Schritt meiner Aufgaben hat seine eigene Berechtigung.

Die Arbeit in der Bibliothek braucht Akribie. Meine Arbeitstage laufen aber ziemlich regelmäßig ab. Jeden Morgen schalte ich alle notwendigen Geräte (Anm. d. R.: zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit) an, sodass die Bücher und das Equipment der Bücherei noch lange erhalten bleiben. Die Bibliothek regelt den Verleih und die Rückgabe von vielen Werke, also ist es meine erste Aufgabe des Tages, die zurückgebrachten Bücher zu ordnen und wieder an die richtige Position zu stellen. Danach führe ich neue Studierende durch die Räumlichkeiten der Bibliothek, erstelle Bibliotheksausweise und verwalte die Leihausrüstung.

Jedes Mal, wenn ein neues Buch aus Deutschland ankommt, muss dieses erst „zum Buch“ gemacht werden“, eine Aufgabe, die eine ziemliche Herausforderung darstellt. Ich muss die Informationen über das Buch in das System der Bücherei eingeben und dieses einem Genre zuordnen. Was einfach klingt, nimmt manchmal sehr viel Zeit in Anspruch. Die meisten Bücher lassen sich gut einem Genre zuweisen, aber es gibt auch Bücher, die nicht klar zu kategorisieren sind, weswegen deren Zuordnung mir auch schon einmal Kopfschmerzen bereiten kann. Nach der Kategorisierung muss das Buch mit einer Schutzhülle verpackt werden. Da die Bücher von vielen Menschen berührt und gelesen werden, würde sich ihre Lebenszeit verringern, wären sie nicht von einer Hülle geschützt. Die Bibliothek des Goethe-instituts ist dabei mit einer speziellen Hülle aus Deutschland gesegnet, die den Anschein erweckt, das Buch sei nahezu unverpackt. Ein Buch mit einer Schutzhülle zu versehen, klingt zuerst vielleicht nach einer Nichtigkeit, ist jedoch sehr wichtig, um allen eine gute Leseerfahrung zu gewährleisten. Abschließend füge ich einen Barcode ein und befestige den Chip, damit das Ausleihen und Zurückgeben später reibungslos ablaufen kann.

Zwischen 15 und 30 Minuten benötige ich, diesen Prozess durchzuführen, abhängig davon, wie schnell sich das Genre zuweisen lässt. Während des Sortierens und Recherchierens komme ich immer auch mit dem Inhalt eines Buches in Berührung, was meiner Beratungsfunktion dienlich ist. Zwar habe ich nicht alle Bücher in der Bibliothek gelesen, aber ich bin sicher, dass ich jede Frage zu den verschiedenen Werken beantworten und als Ratgeber zur Seite stehen kann.

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