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Franca Bartholomäi

Franca BartholomäiFoto: Nguyen Minh © VnExpress

Franca Bartholomäi (*1975) hat sich von Nguyen Dus literarischem Meisterwerk inspirieren lassen. Sie hat sich unvoreingenommen und feinfühlig auf das Mädchen Kiều eingelassen. Ihre Werkreihe ist eine Hommage an das große Versepos (in deutscher Übertragung von Irene und Franz Faber). Franca Bartholomäi lenkt den Blick auf das Mädchen selbst und darauf, wie sie Herrschaft und Gewalt ausgesetzt ist. Francas Blick gilt dem Leiden des Mädchens. Um keinem Leser und Verehrer von Truyện Kiều, und keiner anderen Deutung dieser Erzählung zu nahe zu treten, nennt Franca Bartholomäi ihre Hommage: Das Mädchen K.

  • HAN Ausstellung Franca Bartholomäi © Goethe-Institut Hanoi
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  • HAN Ausstellung France Bartholomäi 10 © Goethe-Institut Hanoi
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  • HAN Ausstellung France Bartholomäi 12a © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung France Bartholomäi 14 © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung France Bartholomäi 15 © Goethe-Institut Hanoi
Die Ausstellung wurde 2019 im Goethe-Institut zur Eröffnung der Theaterprojekts zur neuen Inszenierungen von Nguyen Dus Truyen Kieu gezeigt und 2021 in der Kunststiftung Halle.

Franca Bartholomäi (*1975 studierte von 1994 bis 2003 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein bei Thomas Rug Druckgrafik. Seither ist sie freischaffend in Halle tätig. 2005 wurde sie in die XYLON, die Internationale Vereinigung der Holzschneider, aufgenommen. Seit 2010 gibt sie als Dozentin für Holzschnitt ihre Erfahrungen an Studierende der Burg Giebichenstein weiter.

Aus einem Interview mit Franca Bartholomäi:
„……Viel nachgedacht habe ich auch über das Ende. Ist das nun ein Happyend oder nicht? Kiều übersteht all die Strapazen und Erniedrigungen und kehrt heim zu ihrer Familie. Sie bekommt am Ende sogar, wenn man so will, ihren über alles geliebten Kim. Er ist bereit, sie neben ihrer Schwester Van als Zweitfrau zu nehmen. Im Vers 3221 heißt es: „Sie kosteten die Süße ihrer Liebe in der Keuschheit der Freundschaft.“ - Das ist ein seltsamer, aber irgendwie glaubhafter Schluss….
... Überhaupt ist es diese Spannung zwischen der für den europäischen Leser exotischen Form und der klug komponierten, realistischen Struktur, die mich sehr beeindruckt hat. Kiềus Verhalten wirkt auf mich ambivalent und dadurch menschlich nachvollziehbar. Zum einen ergibt sie sich demütig ihrem Schicksal, zum anderen verzweifelt sie daran. Und sie agiert auch. Wenn auch leise und zart. Durch ihr künstlerisches Geschick, ihre Gabe gut schreiben und musizieren zu können, versteht sie ihr Schicksal mehrmals zum Positiven zu wenden…
... Ich habe das Versepos weder als Lebenshilfe noch als Anklage gelesen. Kiều hadert ja mit dem Schicksal, sie ist echt verzweifelt. Zweimal versucht sie sich das Leben zu nehmen. Aber immer kommt es zu glücklichen Zufällen, die ihr Geschick in eine bessere Richtung wenden. Wenn uns das etwas lehrt - oder besser gesagt, etwas aufzeigt -, dann, dass Verzweiflung zum Leben gehört. Das ganz große perfekte Glück ist nicht möglich, aber ein kleines, gewissermaßen „beschädigtes“ Glück. Das Buch zeigt auch, dass es so etwas wie Würde gibt. Kiều wird ja aufs Übelste gedemütigt. Dennoch verliert sie ihre Würde niemals, wie vor allem das Ende eindrücklich zeigt.“ (Franca Bartholomäi, 2019)

Link zum Thema

www.francabartholomaei.de

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