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Veronika Witte

Venonika WitteFoto (Ausschnitt): © Privat

Veronika Witte ist bildende Künstlerin und lebt seit 1998 in Berlin. Sie arbeitet spartenübergreifend in den Bereichen Skulptur, Video und Szenische Installationen. Ihre erweiterte künstlerische Praxis bezieht Vermittlung, Lehre und Kuratierung von Ausstellungen mit ein. Seit 2017 ist sie die künstlerische Leiterin der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten in Berlin. In dieser Position engagiert sie sich für einen stetigen künstlerischen Austausch mit Künstler*innen und Kurator*innen aus Vietnam, der sich in Form von Ausstellungen, Residenzen für die Präsentation zeitgenössischer Kunst aus Vietnam präsentiert.

2008 kam sie zum 1. mal nach Vietnam um im Rahmen einer privaten Reise die Videoinstallation Coconut Prison auf der Insel Phu Quoc zu realisieren, die anschließend in der Ausstellung Rylliga Berlin an der Volksbühne in Berlin gezeigt wurde. Die Begegnung mit Veronika Radulovic und den vietnamesischen Künstler*innen war der Beginn von Freundschaften und einer Verbundenheit mit Künstlerinnen und Kuratorinnen aus Vietnam. Vier weitere Arbeitsaufenthalte in Vietnam folgten.

  • HAN Ausstellung V.Witte Open academy © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung V.Witte Open academy © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung V.Witte Open academy © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung V.Witte Open academy © Goethe-Institut Hanoi
2014/2015 unternahm Veronika Witte Recherchen zur szenischen Installationen über die vietnamesischen Ao Dais, die sie im Goethe-Institut Hanoi 2015 und im Kulturmuseum Hue 2016 präsentierte.

„In der Multimedia-Installation Das prachtvolle Gelb läuft über blasse Blätter (2015/16) werden die historischen kaiserlichen Gewänder Ao Dais aus der Sammlung Thai Kim Lan mit Elementen aus dem täglichen Leben in Vietnam verbunden: (ex-)kololoniale Fensterschließsysteme aus Frankreich, Bambus Tragejoche der Agrarbevölkerung, Fototapeten und einer 7 kanal Videoinstallation bilden die Elemente der begehbaren Installation. Auf den jeweiligen zu einem Kreis angeordneten Monitoren sprechen sieben Personen, die einander nicht bekannt waren: die letzte noch lebende 95-jährige Hofdame der Kaiserin, die Sammlerin der Ao Dais, ein Kunsthistoriker, eine Ao Dais-Designerin sowie eine 19-jährige Studentin. Sie führen ein 50-minütiges Gespräch, das auf diese Art nie stattgefunden hat. Das fiktive Gespräch ist ein Konstrukt auf der Basis mehrerer Interviews, in denen die Künstlerin allen Personen die Bilder der Gewänder gezeigt und die gleichen Fragen gestellt wurden.
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
  • HAN Ausstellung Ao dai © Goethe-Institut Hanoi
Aus diesem Material und den unterschiedlichen Antworten wurde eine fiktive Begegnung von sieben Personen unterschiedlicher sozialer Herkunft und mit verschiedenen Perspektiven medial inszeniert. Als Portrait im Kreis zwischen den Ao dais angeordnet, sprechen sie über die Bedeutung von Ao Dais in ihrem eigenen Leben, über die Geschichte Vietnams, Flucht, kulturellen Identitätswandel, dem Bewahren, den Umgang mit Leerstellen, den Wandel von Wertvorstellungen, den Verlust und die (Wieder-) Aneignung sowie über die (Zurück-) Eroberung des Eigenen.

Zwei Fototapeten mit Abbildungen der ehemaligen kaiserlichen Bibliothek in Hue und einem Reihenhaus in München - Orte der Zerstörung und des Bewahrens - flankieren die Installation. In dem Raum, auf dem Weg zwischen diesen Orten geht der Besucher auf einem parkettartigen, wankenden, hölzernen Meer, das aus über eintausend „Dong Ganh“ - das vietnamesische Tragejoch aus Bambus – gelegt wurde. Er wandert zwischen den Gewändern und Monitoren, die an vertikalen Metallstrukturen hängen (Assemblagen aus kolonialen Fensterschließsystemen: Cremones), die wie Halme von der Decke in diese m einzigartigen Bodenbelag der Tragejoche verankert sind. Diese Versatzstücke vietnamesischer Geschichte und Kultur - ihrem ursprünglichen Kontext entrissen und zweckentfremdet kombiniert – bilden die räumliche Struktur für die Präsentation der 7- Kanal Videoinstallation und der elf Ao Dais.“ (Veronika Witte)

Link zum Thema

veronikawitte.de

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