Kino-Konzert Refraction

Ein live Kino-Konzert mit Nhung Nguyễn, Lý Trang & Hồ Trâm Anh

"Refraction" ist ein Filmkonzert mit experimentellen Filmen und Filmgeschichten aus den 1920er Jahren. Die Filme sind so ausgewählt, dass sie zu den musikalischen Praktiken der drei KlangkünstlerInnen passen. So ganz nebenbei fügen sich die Filme harmonisch in den Baustil und Räumlichkeiten der Villa des Manzi Art Space.
 
Die Regisseure dieser Filme waren damals Mitte 20 und geprägt von dem Leben der Bohemes und der befreienden Atmosphäre der Nachkriegszeit jener Lost Generation. Ihre kreative Kraft manifestiert sich in ihrer audiovisuellen Feier des Außerirdischen und in ihrer lebhaften Fantasie, die den Surrealismus sowohl im Kino als auch in der Kunst entzündete. Das Konzert erweckt das Wesen und den Kern dieser nostalgischen und dennoch belebenden Filme durch eindrucksvolles akustisches Geschichtenerzählen zu neuem Leben und entführt das Publikum auf eine surrealistische Reise durch die Fensterbänke und über die Grenzen des Raums hinaus.

Programm

A. Solo sets
a. Lý Trang (7’) : Germaine Dulac - The Seashell and the Clergyman (1928)
b. Trâm Anh (9’)
+ Channel 1: Franciszka & Stefan Themerson - The Eye and the Ear (Oko i Ucho) (1945)
+ Channel 2: Germaine Dulac - Étude Cinégraphique sur une Arabesque (1929)
c. Nhung Nguyễn (8’)
+ Channel 1: Fernand Léger - Ballet Mecanique (1924)
+ Channel 2:
* Man Ray - Le Retour à la Raison (1923)
* Hans Richter - Filmstudie (1926)
* Hans Richter - Inflation (1927)

B. Ensembledarbietung
- Cinq Minutes de Cinema Pur (Henri Chomette - 1926)
- Hans Richter - Rhythmus 21
- Hans Richter - Rhythmus 23

Diese Veranstaltung ist Teil des diesjährigen Filmkonzertprogramms von Manzi, das Stummfilmvorführungen und Live-Musik mit einander verbindet.

Das Goethe-Institut ist Förderer des Kunstprogramm von Manzi.

ABOUT ARTISTS
 
Ho Tram Anh
 
Ho Tram Anh kommt aus Hanoi. Sie spielt Klavier, komponiert, schreibt Lieder und singt. Sie tritt solo und unter ihren Decknamen MonA und Anaiis auf. Sie hat als Bassistin und Sängerin der Shoegaze-Dreampop-Band The Veranda mitgewirkt. Tram Anh hat auch mit verschiedenen anderen Künstlern in dunklen Ambient- und Experimentalprojekten zusammengearbeitet, insbesondere mit der Klangkünstlerin Nhung Nguyen (Sound Awakener) als Duo mit dem Namen Oblivia. Ihre Musik ist experimentell, akustisch, elektronisch, darunter lyrisch orientierte Klavierstücke mit dunklen, nachdenklichen Themen mit räumlichen, verträumten Synthesizern und Feldaufnahmen. Die Werke von Tram Anh sind bei Rusted Tone Recordings erschienen, einem unabhängigen britischen Label, das sich auf experimentelle Musik und Ambient-Musik spezialisiert hat. Besonders bemerkenswert ist ihre Zusammenarbeit mit den Klangkünstlern Gallery Six, Sound Awakener und James Armstrong in der LP „These Cyan Fantasies“ sowie den Singles „Anomaly“ und „Into the White Walls“. Tram Anh wirkt auch an experimentellen Live-Shows mit, zuletzt in der Live-Show „Mutant Onions“, die im Juni 2020 gemeinsam von The Onion Cellar und Mutant Lounge organisiert und kuratiert wurde (gefördert vom Goethe-Institut).
 
 
Trang Ly
 
Trang Ly ist Sounddesignerin und Komponistin. Ihre Klangkunst verbindet Aufnahmen aus der Natur, traditionelle Musik und Elektronik. Ihre Klangkunst ist reich an Texturen, voller Überraschungen und intuitiv, öffnet Farb-und Bilderwelten, imaginäre Visualisierungen. Trang hat mit Ton-  und Bildkünstlern und unabhängigen Filmemachern in Vietnam und im Ausland zusammengearbeitet.
 
Nhung Nguyen
 
Nhung Nguyễn gehört zu den Klangkünstler, die sich zur internationale Zusammenarbeit empfiehlt. Sie hat mit verschiedenen Klangästhetiken und Formen experimentiert - unter anderem Ambient Drone, Elektroakustik, noise music, musique concrete.
 
Seit 2014 arbeitet Nhung unter dem Namen Sound Awakener. Ihren Passnamen setzt sie für filmische, und klavierbasierte Projekte ein. Sie hat mit internationalen Labels wie Time Released Sound (USA), Unknown Tones Records (USA), Soft (Frankreich), Flaming Pines (Großbritannien), Fluid Audio (Großbritannien) und Syrphe (Deutschland) zusammen gearbeitet.
 
Zusätzlich zu ihrer Soloarbeit hat Nhung mit Künstlern aus verschiedenen anderen Disziplinen zusammengearbeitet und häufig visuelle Elemente mit Audioelementen verbunden. Nhangs Musik und Klänge wurden in Ausstellungen wie Le Giangs D'eau et de Verdure (2020, Hanoi), Vo Tran Chaus „Laubpflücken im Urwald“ (HCMC, 2020), Phan Thao Nguyens Poetic Amnesia (HCMC und Hanoi 2017) gezeigt. Sie hat bei den Kunstprojekten im öffentlichen Raum Into Thin Air (2016) und Into Thin Air 2 (2018) mitgewirkt sowie bei Richard Streimatters-Trans Departures (Hong Kong, 2017). Als Komponistin für bewegte Bilder hat Nhung auch Musikkompositionen für Kurzfilme erarbeitet (z. B. Sala-Dir. Funk Brothers, Long Departure-Dir. David Ellis, Lucidity-Dir. Jeff Zorrilla).

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