Ausstellung Fotografien von Thomas Billhardt

HCMC Photographs by Thomas Billhardt Foto: © Thomas Billhardt

Fr, 03.03.2023 –
Mi, 29.03.2023

8:00 Uhr – 20:00 Uhr

Level 2 - Deutsches Haus (Ho-Chi-Minh-Stadt)

Thomas Billhardt (*1937 in Chemnitz) gilt als einer der bedeutendsten Dokumentarfotografen der DDR. Er war freischaffender Fotojournalist und wurde durch Publikationen in internationalen Magazinen und durch Ausstellungen in zahlreichen Ländern weltberühmt. Seine Bilder dokumentierten erstmals die Schrecken des Vietnamkriegs vor allem in den Gesichtern der Kinder, die er fotografierte.

Thomas Billhardt reiste zwischen 1962 und 1975 sechs Mal in das bombardierte kämpfende Land und später noch viele Male. Die Aufnahmen, die dabei entstanden sind, wurden in mehreren Bildbänden veröffentlicht. »Piloten im Pyjama« (1968), »Sehnsucht Frieden: Vietnam« (1973), »Hanoi. Am Tage vor dem Frieden« (1973) und »Gesichter Vietnams« (1978).

2020 erschien im Nha Nam Verlag das gemeinsam mit dem Goethe-Institut publizierte Fotobuch »Hà Nội 1967-1975«
 
Thomas Billhardt nennt seine Bilder ehrlich. Damit unterstreicht er seine Unabhängigkeit als Künstler, betont, dass für ihn der unverstellte Blick zählt. Was ihm vor die Linse kommt, und warum er den Ausdrücker auslöst, muss es wert sein, festgehalten zu werden. Nicht nur weil die Negativ-Filme damals teuer waren, sondern auch deshalb, weil er im öffentlichen Raum fotografierte. Da geht es um den Moment, der nicht wiederkommt. Ein schönes Gesicht in einer grauen Welt, ein unschuldiges Lachen in einer harten und bedrohlichen Umgebung, eine Alltagsidylle, die Angst und Krieg vergessen lässt und Hoffnung auf eine Normalität im Frieden gibt.
 
Als Fotograf sucht er den unverfälschten Augenblick, das Gesicht, bevor die Person weiß, dass sie gleich im Film festgehalten wird. Es geht um den Moment, bevor sie darauf reagiert und nach Kontrolle über ihr Äußeres strebt. Diesen Moment einzufangen, die Menschen in ihrer unverfälschten Einzigartigkeit zu verewigen, schafft die Intimität und Wärme seiner Fotografien, die bei den Betrachtern Empathie auslösten – zum Beispiel für die Menschen in Vietnam.
 
Thomas Billhardt ist ein hellwach-kritischer Kundschafter der Armuts- und Krisengebiete unserer Welt. Die Botschafter seiner Bildersprache waren immer wieder die Kinder. Dass seine Kunst politisch und nicht plakativ ist, hat ihn auch auf dem westlichen Kunst- und Fotomarkt zu einem Star gemacht. Seit 1999 wird das Werk von Thomas Billhardt durch die renommierte Fotokunstgalerie CAMERA WORK vertreten und vielfach international gezeigt.

Die Ausstellung im Deutschen Haus ist eine Retrospektive von Thomas Billhardts Arbeiten in Vietnam von 1962-1999, darunter Fotos aus Südvietnam, die noch nie zuvor in Vietnam gezeigt wurden.

Die Ausstellung wird organisiert vom Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Ho-Chi-Minh Stadt und wird unterstützt von Goethe-Institut, Deutsches Haus und Camera Work.

 

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